Umbau für Marschall 66 liegt im Zeitplan

Der Umbau für Marschall 66 an der Kampstraße ist nicht nur auf einem guten Weg, sondern liegt auch voll im Zeitplan. Davon konnten sich jetzt Bürgermeister Thomas Terhorst und Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), mit einer kleinen Delegation vor Ort überzeugen. Höchstpersönlich übergab der LWL-Chef dabei den Förderbescheid über rund 586.000 Euro für das Skulpturenmuseum.

„Die Förderung hilft uns, gerade  als finanzschwache Kommune, ungemein weiter, um durch und mit Marschall 66 das Skulpturenmuseum als Kultur-, Lern- und Erlebnisort sowie gesellschaftlichen Treffpunkt zu präsentieren. Vielen Dank für diese Zuwendung“, sagte Marls Bürgermeister Thomas Terhorst.

Ausstellungsfläche wird größer

Bei Marschall 66 handelt es sich bekanntlich um den Umbau und die Umnutzung der ehemalige August-Döhr-Schule. In dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wird neben der Stadtbibliothek das Skulpturenmuseum Marl untergebracht. Dieser neue Ort mit einer im Vergleich zum alten Standort um 50 Prozent größeren Ausstellungsfläche wird dem Skulpturenmuseum zu gesteigerter Relevanz in Marl und darüber hinaus verhelfen.

“Potenziale entfalten”

Begeistert zeigte sich auch LWL-Landesdirektor Dr. Georg Lunemann. „Dem LWL ist es ein großes Anliegen, dass das Skulpturenmuseum Marl an seinem neuen Standort Marschall 66 seine vielfältigen Potenziale voll entfalten kann. Neben der zeitgemäßen Präsentation der herausragenden Sammlung legt unsere Förderung einen besonderen Fokus auf die Etablierung des Museums als lebendiger Kultur-, Bildungs- und Begegnungsort im Herzen der Stadt", sagte er. "Das zukunftsweisende Museumskonzept, das Sammlungspräsentation sowie die unmittelbare Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern sowie einem vielfältigen Publikum vorsieht, bietet einen hohen Mehrwert für die Stadt Marl, die Region Ruhr und ganz Westfalen-Lippe."

Mitfinanzierung von Ausstattung

Bei der Förderung durch den LWL handelt es sich um die anteilige Mitfinanzierung von Ausstattungen und Einrichtungen für das Skulpturenmuseum in Marschall 66. So sollen neben Beamer, Lautsprecher, die Ausstattung des Veranstaltungsraumes mit Bühnenelementen, Licht- und Tontechnik sowie Bestuhlung vor allem auch Verdunklungsmöglichkeiten für geplante Videoinstallationen geschaffen werden. 

Arbeiten sind weit fortgeschritten

Während eines kurzen Rundgangs erläuterten Museumsleiter Georg Elben und Claas Frein, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, wie weit fortgeschritten die Arbeiten bereits sind. Wände sind teils bereits verputzt, die Fensterfronten erneuert, der große Ausstellungsraum in Riegel wirkt beinahe wohnlich. Außerdem sind vorbereitende Baumaßnahmen für bestimmte Kunstwerke umgesetzt.

“Wettersatellit” und Vostell-Auto

„Unser kuratorisches Ziel ist eine dynamische, also regelmäßig zu verändernde Sammlungspräsentation. Aber natürlich haben wir Exponate in einer Dauerausstellung. Dazu zählen zum Beispiel das Wolf-Vostell-Auto, der bekannte amerikanische Oldtimer, im zweiten Riegel oder Ingo Günthers Videoinstallation "Wettersatellit“, verrät Georg Elben. Aber auch Alice Aycock wird Platz eingeräumt für eine dauerhafte Installation.

Wechselausstellungen in Riegel 1

Der vollklimatisierte Riegel 1 ist dagegen für Wechselausstellungen vorgesehen – hier hoffen die Museumsverantwortlichen auch auf die eine oder andere hochwertige Leihgabe, während im Riegel 4 der 30 Meter lange und mehr als sechs Meter hohe Ausstellungsraum sich besonders für raumgreifende Installationen eignet. Dort bietet auch eine kleine Künstlerwohnung mit integriertem Atelier die Möglichkeit, temporär am Standort zu wohnen und für eine Ausstellung im Skulpturenmuseum zu arbeiten – ein sogenanntes „artists in residence-Programm“ ist dabei geplant. 

Inklusive Vermittlung

Um den Denkmalgedanken gerecht zu werden, ist geplant, einen Raum im ursprünglichen Schuldesign und ehemaligen Schulausstattung zu belassen. Das neue Ausstellungskonzept setzt dabei bekanntlich auf generationenübergreifende und inklusive Vermittlung, um einem zunehmend diversen Publikum ein ansprechendes Erlebnis zu bieten, zum Beispiel auch mit interaktiven und didaktischen Angeboten.

Nagelbild von Günther Uecker

Und noch etwas verrät Georg Elben: Eine Dauerleihgabe des Landes NRW in Form eines zehn mal drei Meter großen Nagelbildes von Günther Uecker hat seinen Platz sicher. So wird das „neue“ Skulpturenmuseum einen künstlerischen Dreiklang aus Video, Skulptur und Klangkunst bieten. „Nun liegt es an uns, an der Stadtgesellschaft und dabei insbesondere der Kulturgemeinschaft, diesen Ort mit Leben zu füllen“, so Thomas Terhorst zum Abschluss.

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Bürgermeister Thomas Terhorst (r.) freut sich im Namen der Stadt über den Förderbescheid, den nun LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann übergab.

Im Rahmen eines kleinen Austausches und Rundgangs wurde jetzt der Förderbescheid übergeben. Das Bild zeigt (v. r. n. l.): Frederike Schmäschke (Gebietsreferentin LWL-Museumsamt für Westfalen), Heike Kropff (Leiterin LWL-Museumsamt für Westfalen), Kulturdezernentin Claudia Schwidrik-Grebe (vorne), LWL-Direktor Dr. Georg Lunemann, Bürgermeister Thomas Terhorst, Elke Fleckhaus (Vorsitzende Kulturausschuss), Andreas Steinberg (Leider des Amtes für Kultur und Weiterbildung), Gregor Kampmann, Elisabeth Haumann (Habakuk), (stellv. Vorsitzender Kulturausschuss) und Museumsleiter Georg Elben. Fotos. Stadt Marl / Pressestelle

Museumsleiter Georg Elben (2. v. l.) und Claas Frein (4. v. l., Leiter des Amtes für Gebäudemanagement) erläutern beim Rundgang, wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind und welche Pläne es für das Museum in Marschall 66 gibt.