Volkspark
Der Volkspark in Alt-Marl wird derzeit zum hybriden Klimapark aufgewertet. Dafür erhält die Stadt 4,41 Millionen Euro Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Förderung von Investitionen in die Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.
Bereich im alten Stadion wird saniert
Zum Auftakt der Gesamtsanierung des Volksparks wurde der Teich im Volkspark bereits entschlammt. Im ersten Bauabschnitt werden vor allem Böden und Wege im Bereich des alten Stadions modelliert. Grünflächen rund um's Stadion werden erweitert. Zudem werden Wege gestaltet und erste Anpflanzungen vorgenommen. So wurden bereits Tribünen im alten Stadionbereich zurückgebaut.
Sitzbereiche zur Erholung entstehen
Aktuell werden Kabeltrassen für die künftige Beleuchtung verlegt, Tragschichten für Wege eingebaut und Oberböden angedeckt. Zudem wird Naturstein entlang des Hauptweges gepflastert. Dort gibt es künftig auch Sitzbereiche für Pausen und zum Entspannen.
Der zweite Bauabschnitt startet voraussichtlich Ende dieses Jahres. Auf dem Arbeitsprogramm steht dann unter anderem der Neubau von sechs Brücken – teilweise mit Wiederverwendung bestehender Fundamente, um die Kosten zu senken. Außerdem soll der zentralen Platz im Park umgestaltet werden.
Neuer Spielplatz entsteht
Außerdem sollen attraktive Freizeit- und Erholungsangebote geschaffen werden. Vorgesehen ist ebenfalls, den Wald zu verjüngen sowie die Teiche und den Weierbach wasserökologisch zu sanieren.
Darüber hinaus entsteht ein neuer, barrierefreier Spielplatz. Dabei berücksichtigte das Planungsteam die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen umliegender Schulen. Thematisch wird der Spielplatz nach den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde aufgeteilt. Böden und Geräte werden sowohl farblich als auch haptisch den vier Bereichen angepasst. So können Kinder beispielsweise im Feuer-Bereich über „glühenden“ Belag balancieren. Die Stangen sollen passenderweise in verschiedenen rot- und orange-Tönen gestaltet sein.
Architekten-Wettbewerb und IGA Metropole Ruhr 2027
In 2018, 2021 und zuletzt im Januar 2023 fanden erfolgreiche Bürgerwerkstätten statt. Die Anregungen flossen mit in einen Wettbewerb ein, in dem Landschaftsarchitekten Vorschläge für die Erweiterung und Sanierung des Volksparks gemacht haben. Die Neugestaltung des Volksparks ist eingebettet in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept 2030+. Die Umgestaltung und Sanierung des Volkspark wird als Teilprojekt der IGA 2027 mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gefördert. Insgesamt stehen für das Projekt 4,9 Millionen Euro zur Verfügung, darunter 4,4 Millionen Euro an Bundesmitteln sowie 500.000 Euro aus dem städtischen Haushalt.
Zur Erholung der Bergleute
Der Volkspark Alt-Marl steht wie keine andere Grünanlage in der Stadt für die durch den Bergbau ausgelöste rasante Stadtentwicklung ausgehend von der Mitte des 19. Jahrhunderts und den damit verbundenen Umbrüchen in der jüngeren Zeit mit der Aufgabe des Steinkohlebergbaus in Deutschland. In den zwanziger Jahren des vergangen Jahrhunderts zeigten die Auswirkungen der Industrialisierung - und in Marl hauptsächlich des Bergbaus - die Notwendigkeiten einer „Volksfürsorge“ durch Möglichkeiten der gesunden Erholung für Bergleute der Kolonie bzw. Zeche Brassert und der weiteren Bürgerschaft. Das schnelle Wachstum der Bevölkerung ließ es dem damaligen Bürgermeister des „Amt Marl“ auch notwendig erscheinen eine „Flaniermeile“ zu schaffen. So entstand der Volkspark in einer kleinen Niederung am Weierbach. Dort befanden sich bereits kleine naturnahe „Stauseen“ für die Wasserhaltung der Kornmühle. Heute ist diese ein Teil des Heimatmuseums Marl und ist durch das in den sechziger Jahre entstandene Freibad „Guido - Heiland- Bad“ vom Volkspark abgeschnitten.
Nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsparks
Die Gestaltungsidee des Parks entspricht dem Vorbild eines englischen Landschaftsparks mit einer „geschwungenen Acht“ als Wegefläche, einer kleinen Promenade und einem Wechsel von Solitärgehölzen, offenen Flächen und dichteren Grünstrukturen. Der Weierbach durchfließt den Park. Seine Quelle liegt knapp zwei Kilometer entfernt. Seine Wassermenge ist gering. Den baulichen Rahmen bildet bis dahin die gründerzeitliche Bebauung an der Ophoffstraße, der nordöstlichen Begrenzung des Parks. Nördlich liegt der älteste Teil des Siedlungsgebietes von Marl, der Bereich der Hochstraße/Loestraße mit der Kirche St. Georg, der ältesten Kirche in der ganzen Umgebung.
Volieren und Konzertmuschel
Nach dem zweiten Weltkrieg und der dann folgenden enormen Zunahme der Bevölkerung und dem explosionsartigen Wachstum der Chemie- und Bergbauindustrie wurden Ausstattungen des Parks ergänzt. So entstand an der Promenade eine Volierenanlage für Kleintiere und Vögel, die bis zur Jahrtausendwende von einem Freundeskreis, dem Stadtgartenverein unterhalten wurde, aus finanziellen und personellen Gründen dann aber aufgegeben wurde. Ende der fünfziger Jahre wurde eine kleine „Konzertmuschel“ errichtet, die bis heute für kleine Veranstaltungen genutzt wird.
Stadion nach dem zweiten Weltkrieg gebaut
Südlich angrenzend wurde in der gleichen Zeit das Volksparkstadion für den Fußballklub Spielvereinigung Alt-Marl gebaut. Mit Stehrängen versehen fasst das Stadion rund 10.000 Besucher. Zum Stadion gehören auch zwei Trainingsplätze. Die Nutzungen wurden aus Kostengründen im Zuge der Stärkungspaktregelungen aufgegeben. Im Vereinsheim findet derzeit eine Zwischennutzung als Wohnraum für Geflüchtete statt.
An Anziehungskraft verloren
Heute dient der Volkspark vor allem den Anwohnern aus dem Stadtteil Alt-Marl als Erholungsangebot. Mit dem vor einigen Jahren realisierten Spielplatz am Neubaugebiet im Westen sind auch wieder zunehmend Familien Gast im Park. Ein neuer Förderverein sorgt sich um die Pflege von Teilflächen. Durch die abnehmende Attraktivität und reduzierte Unterhaltung hat der Park viel an Anziehungskraft verloren. Er ist Standort für das Volksparkfest, der größten Veranstaltung mit rund 30.000 Besuchern in Marl.
Volkspark umfasst 10,2 Hektar, davon sind 1,2 Hektar Wasser
Der Bereich des Volkspark umfasst eine Fläche von 10,2 Hektar. Davon sind (noch) rund 4 Hektar intensiver gepflegt bzw. landschaftsplanerisch gestaltet. Von den 4 Hektar sind dazu 1,2 Hektar Wasserflächen. Die übrigen Flächen sind teilweise schon beim Bau als „gepflegter Wald“ angelegt worden. Sie sind zwischenzeitlich durchgewachsen.
Stadion hat eine Fläche von 2,35 Hektar
Das Fußballstadion hat eine Fläche von 2,35 Hektar und die beiden Trainingsplätze umfassen ein Areal von 3,3 Hektar.
S9, Neubaugebiet Teichstraße, Freibad und Overberg-Grundschule
Südlich wird die Fläche durch die eingleisige, elektrifizierte DB Strecke 2252 der S9 Haltern –Wuppertal begrenzt. Im Westen vom Neubaugebiet Teichstraße, im Norden durch das erwähnte Freibad und im Osten durch das gründerzeitliche Quartier der Ophoffstraße mit der mehrzügigen Overberg-Grundschule.
Weierbach fließt von Süd nach Nord
Der Weierbach durchfließt das Areal von Süd nach Nord und mündet etwa sechs Kilometer weiter nördlich in die Lippe. Sowohl nach Norden als auch nach Süden ist er das in den Freiraum führende und verbindende Element. Dies ist insbesondere auch für künftige Entwicklungen des dort angrenzenden Baugebietes Stübbenfeld beachtlich. Hier ist u.a. die Realisierung von ca. 200 Wohneinheiten geplant. Der Verlauf des Weierbachs bildet mit begleitendem Freizeitweg von Natur aus die dafür mögliche Trasse einschließlich der Überführung über die Bahnlinie.
2025
Volkspark: Sanierung verläuft nach Plan (09.07.2025)
Offizieller Baustart am Volkspark (13.03.2025)
2024
Volkspark: Umbau zum Klimapark gestartet (09.02.2024)
Stadt entschlammt Teiche im Volkspark (09.01.2024)
2023
Volkspark: Konzept erhält viel Zuspruch (23.01.2023)
Volkspark: Stadt lädt zur Kinder- und Jugendbeteiligung ein (04.05.2023)
Hochbeete, Spiel- und Sportideen begeistern (17.05.2023)
Verwaltung informiert über Volkspark-Projekt (29.08.2023)
Volkspark: Bürger informieren sich aus erster Hand (04.09.2023).
2022
Nächster Meilenstein für den Volkspark (08.06.2022)
Volkspark in Alt-Marl wird zum Klimapark (09.12.2022)
2021
Volkspark ist Thema im Stadtplanungsausschuss (05.05.2021)
Neugestaltung des Volksparks geht voran (26.05.2021)
Volkspark: Jetzt ist die Jugend gefragt! (01.06.2021)
Kinder sollen "Ideen schmieden" (09.06.2021)
Volkspark: Kinder reden bei der Neugestaltung mit (02.07.2021)
Volkspark: Stadt lädt zur Beteiligung ein (22.11.2021)
Bürger reden bei den Volkspark-Plänen mit (02.12.2021)
2018
Stadt lädt zur Bürgerwerkstatt für den Volkspark ein (09.11.2018)
Großes Engagement für eine Naherholungsperle (23.11.2018)
Kontakt
Frau Gosejacob
Stadtplanung Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung Sachbearbeitung Städtebauliche Planung
Stadthaus 1, Gebäude 2
Raum: 2.1.16
Carl-Duisberg Straße 165
45772
Marl