Vor rund einem Jahr hatte Bürgermeister Werner Arndt die erste Jubiläums-Ehrenamtskarte der Stadt Marl an Siegfried Baldauf übergeben. Nun kommen mit Thomas Querfurth und Gabriele Wand zwei weitere verdiente Menschen hinzu. „Ihr Engagement ist einfach bemerkenswert. Mit ihrem langjährigen Engagement bereichern sie das gesellschaftliche Leben in Marl. Dafür möchte im Namen aller Bürgerinnen und Bürger danke sagen“, lobte Bürgermeister Werner Arndt.
Thomas Querfurth ist in die Bresche gesprungen
Der heute 50-jährige Thomas Querfurth war schon in jungen Jahren im Bergbau tätig. Bereits mit seinem Lehrvertrag war er der IGBCE beigetreten, ehe er später als IT-System-Elektroniker arbeitete. In den Jahren 1996 bis 2021 war er bei der IGBCE als Jugendleiter im Vorstand aktiv, anschließend als 1. Vorsitzender der Ortsgruppe ehrenamtlich tätig. Seinerzeit war der Weiterbestand der Ortsgruppe bedroht. Denn es fehlte ein Vorstand in den eigenen Reihen. Thomas Querfurth sprang in die Bresche, plant und organisiert seitdem Bildungsveranstaltungen für die Ortsgruppen und ähnliche Veranstaltungen, wie z.B. einen Barbecue-Abend.
„Initiative Pro Schulabschluss“
Doch das Engagement geht noch deutlich weiter. Durch einen Zufall hat sich der Marler mit einem Initiator des Projektes „Initiative Pro Schulabschluss“ ausgetauscht. So entstand die Idee, die sogenannten „Lego Mindstorm Roboterkästen“ anzuschaffen und eine Schule für die Zusammenarbeit zu finden.
Lehrer und AG-Leiter
So kam die Ernst-Immel-Realschule ins Spiel. Seit 2014 unterrichtet der neue Ehrenkartenträger drei Stunden wöchentlich für die IPS (Initiative Pro Schulabschluss) an der Ernst-Immel-Realschule Informatik und nutzt dabei diese Roboterkästen. Als Lehrer und AG-Leiter ist er in den Klassen 7, 9 und 10 vertreten. „Die Arbeit mit Kindern macht einfach Spaß“, sagt Thomas Querfurth.“
Fahrer für die Marler Tafel
Seit dem Sommer 2022 ist er zusätzlich einer der Fahrer für die Marler Tafel. Auch hier zögerte der 50-Jährige nicht lange mit seiner Zusage, nachdem ein befreundeter Gewerkschaftler ihn um Unterstützung gebeten hatte. „Ich helfe gerne Menschen, vor allem Bedürftigen. Damit möchte ich einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.“
Gabriele Wand und das Guido-Heiland-Bad
Die Jubiläums-Ehrenamtskarte ging auch an Gabriele Wand. Sie ist seit mehr als 25 Jahren im Guido-Heiland-Bad ehrenamtlich tätig. Angefangen hatte alles schon vor dem Jahr 2000, als eine Freundin sie fragte, ob sie mit ihr gemeinsam die Vertretung für eine Aushilfe in der Cafeteria machen könnte. „Zunächst hieß es, dass es vielleicht so zwei bis vier Mal sein wird, dann wurde es doch regelmäßig“, erinnert sich Gabriele Wand noch sehr gut. Nachdem ihre Mutter im Jahr 2015 in ein Heim aufgenommen worden war, nutzte die Marlerin das Mehr an Freizeit für ein breiteres Engagement im Guido-Heiland-Bad.
Frühstück mit mehr als 200 Anmeldungen
Dabei entstand auch die Idee des mittlerweile überaus beliebten Frühstücks. Was mit zwei Angeboten je Woche im Juni und August begonnen hatte, entwickelte sich zu einem echten Renner. Das Konzept wurde begeistert angenommen. In den Sommermonaten wurden es mehr als 200 Anmeldungen. Mittlerweile hat Gabriele Wand mit ihren Helferinnen sogar ein Frühstück für Gruppen im Angebot.
Bad als „Familienaufenthaltspunkt“
„Wenn ich hier im Guido hinter der Theke stehe, dann geht mir beim Blick nach draußen trotz der Arbeit das Herz auf“, sagt Gabriele Wand. Denn dort sieht sie heute die Kinder aus ihren Anfängerjahren – mittlerweile selbst als Vater oder Mutter, die das Bad als „Familienaufenthaltspunkt“ wiederentdeckt haben. So würden alte Bekanntschaften und Freundschaften gepflegt und neue zu gewonnen.
Jahrelang andauerndes ehrenamtliches Engagement
Voraussetzung für den Erhalt der Jubiläums-Ehrenamtskarte ist ein jahrelang andauerndes ehrenamtliches Engagement. Dabei kann das Engagement auch in verschiedenen Organisationen geleistet worden sein. Der bei der landesweiten Ehrenamtskarte geltende Stundenumfang (mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr) und alle sonstigen Vergabekriterien entfallen hierbei.
Karte hat eine lebenslange Gültigkeit
Die Jubiläums-Ehrenamtskarte hat eine lebenslange Gültigkeit. Eine Verlängerung bzw. Neubeantragung entfällt daher. Mit ihr können alle Vergünstigungen in Anspruch genommen werden, die auch für die landesweite Ehrenamtskarte angeboten werden. Dazu gehören in den teilnehmenden Kommunen wie Marl unter anderem reduzierte Eintrittspreise für Museen, Schwimmbäder und andere öffentliche Freizeiteinrichtungen sowie Vergünstigungen bei Volkshochschulkursen, in Kinos, in Theatern usw. Weitere teilnehmende Städte sind z. B. Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne, Hamm, Münster, Köln, Düsseldorf und viele mehr.