„Die ersten Raupennester werden bereits prophylaktisch bekämpft“, sagt Julian Wagner, zuständig beim ZBH für die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner. Aufhalten kann der Betriebshof das Schlüpfen der Eichenprozessionsspinner und den anschließenden Befall der Eichen zwar nicht. „Wir werden jedoch verschiedene Maßnahmen anwenden, um das Leben der Nachtfalter zu erschweren“, so Wagner.
Mangrovenextrakt verhindert Häutung
Eine Methode, die der ZBH bereits seit einigen Jahren erfolgreich ausführt, kommt bereits Anfang Mai zum Einsatz: Eine Spezialfirma wird fresshemmenden Mangrovenextrakt auf frisches Eichenlaub aufsprühen. Dieses Spezialmittel überzieht die Eichenbäume mit einem feinen Film. Julian Wagner erklärt: „Frisst die Raupe die Blätter, wird ihr Verdauungsapparat blockiert. Sie kann sich nicht mehr häuten und ihre Brennhaare können sich nicht ausbilden“. Somit wird der Befall der Bäume schon frühzeitig gestoppt, die Gefahr durch die Brennhaare entsteht erst gar nicht. „Wir werden das Spezialmittel vor allem an Kindergärten, Schulen und Spielplätzen einsetzen“, so Wagner. Die Spritzaktion wird von einer Wanderbaustelle begleitet, wodurch es zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann.
Eine weitere Methode zur Bekämpfung der Nester ist das Absaugen mit einem speziellen Gerät. „Dies jedoch kann bei hohen Bäumen mit vielen Nestern sehr aufwändig sein“, so Wagner. Oft müssen Hubsteiger eingesetzt werden. Für diese Arbeiten hat der ZBH ebenfalls ein Spezialunternehmen beauftragt.
Über den Eichenprozessionsspinner
Eichenprozessionsspinner sind einheimische Nachtfalter und halten sich gern in warm-trockenem Klima auf. Für Mensch und Tier kann diese Raupenart unangenehm werden, wenn sie in Berührung mit den Brennhaaren kommen. „Die Haare der Raupen können allergische Reaktionen bis hin zu Asthma-Anfällen auslösen“, erklärt Julian Wagner. Während der Metamorphose häuten sich die Raupen ganze sechs Mal. Ab der dritten Häutung enthalten die Brennhaare das Nesselgift Thaumetopoein.
Bei weiteren Fragen rund um die Eichenprozessionsspinner steht Julian Wagner unter der Rufnummer (02365) 99 54 27 oder per E-Mail an julian.wagner(at)marl.de gerne zur Verfügung.