Grünes Licht gab es für die Fuß- und Radwegeverbindung im Abschnitt von der Westerholter Straße über die südliche Ophoffstraße bis zur Fußgängerbrücke im Rahmen der Umgestaltung des Volksparks für die Internationale Gartenausstellung (IGA 2027). Denn der Ausschluss beschloss, dass die Verwaltung die Planung dafür in Auftrag geben kann.
Vorerst kein Radweg nach Herten-Bertlich
Dagegen steht der Radweg von Marl nach Herten-Bertlich entlang der Westerholter Straße zwischen Femstraße und Kötterweg wohl erst einmal vor dem Aus. „Zwei Umstände führen derzeit dazu, dass die Maßnahme kurz- bis mittelfristig nicht mehr umsetzbar ist“, erklärte Andrea Baudek, Technische Dezernentin. Dazu zählt zum einen die niedrige Priorität beim Landesbetrieb Straßenbau NRW. Durch den enormen Sanierungsstau in NRW rutschte der Geh- und Radweg in der Prioritätenliste weit nach hinten. Zudem gestalten sich die Ankäufe der notwendigen Grundstücke als nach wie vor schwierig. Nicht jeder Eigentümer will verkaufen, zudem stehen keine geeigneten Tauschflächen in der geforderten Größe und Lage zur Verfügung. Deshalb werden die weiteren Planungen zunächst auf Eis gelegt.
Empfehlungen des Gestaltungsbeirats
Darüber hinaus gab es einen aktuellen Tätigkeitbericht des Gestaltungsbeirats. Dieser soll laut Ratsbeschluss Empfehlungen zu städtebaulichen und baukünstlerischen Projekten erarbeiten, die für die Erhaltung oder Gestaltung des Stadtbildes von erheblichem Einfluss sind – allerdings ausschließlich in beratender Funktion.
14 Bauvorhaben vorgestellt
So wurden dem Beirat, zu dem Architekten, Stadtplaner, der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des Stadtplanunsausschusses und Mitarbeitende der Verwaltung zählen, in seinen 16 Sitzungen zwischen 2021 und 2025 insgesamt 14 Bauvorhaben vorgestellt, über die beraten wurde. Zwei davon sind realisiert bzw. befinden sich kurz vor der Fertigstellung. Zwei Vorhaben befinden sich in Bau. Für drei weitere bestehen Baugenehmigungen, es wurde aber noch nicht mit dem Bau begonnen. Für ein Vorhaben läuft derzeit das Bauantragsverfahren. Ein Vorhaben befindet sich in Vorbereitung. Fünf Bauvorhaben wurden nicht weiterverfolgt oder ruhen.
Ideen aufgenommen
Dabei hat der Beirat beispielsweise das geplante und in Bau befindliche Ärztehaus an der Bergstraße/Ecke Lipper Weg mehrfach diskutiert und Ideen und Gestaltungsvorschläge vorgebracht. Durch einen Architektenwechsel wurden letztlich auch zahlreiche Empfehlungen berücksichtig. Ähnliches gilt für Sanierungsarbeiten an einigen bestehenden Immobilien. Aber auch für das geplante Baugebiet auf den alten Trainingsplätzen der SpVg. Marl am Ende der Ophoffstraße und parallel zur Bahnlinie hat die Verwaltung mit den Empfehlungen des Beirats ein erstes Konzept entwickelt.
Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft?
Beschlossen wurde der Prüfauftrag an die Verwaltung, welche Vor- und Nachteile die Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft mit sich bringt. Dabei soll betrachtet werden, welche steuerlichen und sonstigen Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Lösungsmöglichkeiten bzw. Alternativen bestehen. Dies soll die Stadt jedoch nicht ausschließlich in Eigenregie umsetzen, sondern sich für diesen Prüfprozess extern fachlich begleiten lassen.
Hintergrund ist, dass in Zusammenarbeit mit einem Sparkassen-Institut einige Nachbarstädte Stadtentwicklungsgesellschaften betreiben, mit dem Ziel des Ankaufs und der Entwicklung unbebauter Wohnraumgrundstücke. Angesichts der schwierigen Lage auf dem Wohnungsmarkt könnte ein solches Modell als Finanzierungsinstrument auch für die Stadt Marl interessant sein.