Schüler sammeln Umwelt-Daten mit Sensoren in Marl

In Marl sammeln ab sofort die ersten Sensoren Klima-Daten rund ums Rathaus. Am Mittwoch, 25. Juni, wurden sie im Stadtgebiet angebracht. Weitere acht werden bis Ende des Jahres folgen, zum Beispiel in Sinsen und im Arenbergischen Forst in Frentrop.

Dabei sind die Standorte so ausgewählt, dass sie einen guten Mix aus stark bebauten und naturnahen Bereichen abbilden. Die Stadt Marl ist damit nach Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Haltern am See und Oer-Erkenschwick die sechste Stadt im Kreisgebiet, die mit Sensoren ausgestattet ist.

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck

Insgesamt erheben damit rund 50 Sensoren im Kreisgebiet in kurzen Zeitabständen Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck. Mit diesen Daten können in kleinen Intervallen Veränderungen im Mikroklima festgestellt und ausgewertet werden. Auf diese Weise ist es beispielweise möglich, Hitzeinseln zu identifizieren sowie Auswirkungen von neuen Bauprojekten auf die Umwelt zu erschließen.

Regionale Hitzeaktionsplanung möglich

Die Stadt Marl möchte die Daten nutzen, um Informationen im Rahmen der regionalen Hitzeaktionsplanung zu sammeln. „Es ist ein tolles Projekt, von dem alle profitieren. Die Schüler können praktisch arbeiten und ein Projekt verfolgen. Und die Messungen wiederum helfen, um herauszufinden, wie es in Marl aktuell aussieht und wie sich die Klimadaten über die Monate entwickeln“, sagt Bürgermeister Werner Arndt.

Konkrete Messung statt Modellzahlen

Hinzu kommt, dass die meisten Klimaanalysen in der Regel Ergebnis einer Modellierung darstellen. Bedeutet: Basis sind oftmals keine konkreten Messungen, sondern Modelle, die die Entwicklung in der Theorie abbilden. „Mit den Messdaten der Sensoren können wir überprüfen, wie gut und valide die Modellierungen sind. Auch das ist eine große Hilfe für die weitere Arbeit“, weiß Annika Zimmermann vom Katasteramt des Kreises Recklinghausen.

Informatik-Klasse als Entwicklerin

Gebaut wurden die Sensoren am Berufskolleg Ostvest von Schülerinnen und Schülern der Informatik-Klasse. Die Sensoren messen Klimadaten und übertragen diese an einen zentralen Server. Dort werden die Daten vom Katasteramt des Kreis Recklinghausen abgerufen und über www.regioklima.de zur Verfügung gestellt.

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Schülerinnen und Schüler der Klasse B2I des Berufskollegs Ostvest installierten jetzt am Creiler Platz in Marl die im 3-D-Drucker entstandenen Messinstrumente. Mit dabei waren Klassenlehrerin Bärbel Schweiger (l.), Schulleiterin Juliane Brüggemann (2.v.l.), Annika Zimmermann (Projektkoordinatorin des Kreises Recklinghausen 3.v.l.), Jürgen Vahlhaus (Fachdienstleiter Kataster und Geoinformation beim Kreis Recklinghausen 4.v.l.), Marls Technische Dezernentin Andrea Baudek (5.v.l.), Johannes Engberding (Mint-Beauftragter der Schule, 7.v.r.), Christian Ückert (Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit Stadt Marl, 3.v.r.) und Vivien Wiers (Leiterin des Amtes für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, r.). Fotos: Stadt Marl / Pressestelle

An mehreren Standorten werden die im 3D-Drucker gefertigten Sensoren aufgehängt.