Um die weitere Zusammenarbeit zu dokumentieren und festzuhalten, unterschrieb jetzt für die Stadt Marl Claudia Schwidirk-Grebe, Dezernentin Schule & Sport, Kultur & Weiterbildung, Arbeit & Soziales und Jugend, den Kooperationsvereinbarung. „Kinderschutz gelingt nur im Schulterschluss. Das Jugendamt der Stadt Marl und die Polizei handeln weiterhin gemeinsam und bündeln ihr Wissen, um echte Chancen für gefährdete Kinder und Jugendliche zu schaffen", so Claudia Schwidrik-Grebe. Bereits seit vielen Jahren gibt es in den Regionalkommissariaten Jugendsachbearbeiter, die ausschließlich Sachverhalte mit delinquenten Kindern und Jugendlichen bearbeiten.
Eine gewisse Delinquenz ist durchaus Teil des Erwachsenwerdens. Kinder und Jugendliche testen ihre Grenzen aus und überschreiten teilweise auch die juristischen Grenzen. Manchmal steckt aber auch eine Leidensgeschichte und fehlende Sozialisierung aufgrund von Vernachlässigung dahinter. Die Jugendsachbearbeiter können solche Entwicklungen früh erkennen und mithilfe der Jugendämter und anderen Stellen entgegenwirken. Hier gilt: früh intervenieren, um größeres Leid und kriminelle Karrieren zu vermeiden.
Kurve kriegen
Auch präventiv ist das Polizeipräsidium Recklinghausen seit 2018 mit dem Konzept "Kurve kriegen" aktiv. Mit diesem Konzept werden Kinder und Jugendliche, die bereits als "Intensivtäter" gelten, durch Polizei und pädagogische Fachkräfte durch gezielte Maßnahmen auf dem Weg aus der kriminellen Entwicklung begleitet.
Kinderschutz steht an erster Stelle
Die Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sowie der Kinderpornografie steht seit Jahren im Fokus des PP Recklinghausen. Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter aus dem Kommissariat für Sexualdelikte haben regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die Opfer sexueller Gewalt oder sexuellen Missbrauchs geworden sind. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen dazu: “Die Bilder und persönlichen Leidensgeschichten sind für die Kolleginnen und Kollegen oft nur schwer zu ertragen. Deshalb ist jede Tat, die durch die professionelle Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geklärt werden kann, mit der Chance verbunden, weitere Taten zu verhindern und den Kindern und Jugendlichen aus ihrem Leid zu helfen. Diese Motivation hilft bei der schweren Aufgabe.”
Vernetzung seit 2022
Mit der jetzt unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zum Kinderschutz baut die Polizei Recklinghausen die bestehende gute Zusammenarbeit mit den Jugendämtern weiter aus. Bereits seit 2022 ist die Vernetzung in Sicherheitskonferenzen regelmäßiger Bestandteil der Zusammenarbeit mit den Jugendämtern im Zuständigkeitsbereich der Polizei Recklinghausen.
Sachgerechter und schneller Informationsaustausch
Durch den Kooperationsvertrag der Polizei Recklinghausen und den Jugendämtern wird die enge Zusammenarbeit gestärkt und ausgeweitet. Im Mittelpunkt der Vereinbarung steht der sachgerechte und schnelle Informationsaustausch, wenn es Hinweise auf die Gefährdung von Kindern gibt. Die Prozesse sollen durch regelmäßigen Austausch und Treffen, durch Hospitationen und Informationsveranstaltungen weiter optimiert werden. Der Vertrag wurde jetzt auch von Claudia Schwidrik-Grebe und dem Leitenden Kriminaldirektor Jürgen Häusler unterzeichnet.