Neujahrsgruß von Bürgermeister Werner Arndt

|   Stadtverwaltung

Liebe Marlerinnen und Marler! „Es ist besser, Brücken zu bauen statt Mauern", sagt ein afrikanisches Sprichwort. Ich freue mich sehr, dass auch im zurückliegenden Jahr so viele Marlerinnen und Marler die Initiative ergriffen haben, um Brücken zu bauen und Gräben zu überwinden, um Begegnungen zu ermöglichen und neue Wege zu erschließen.

So haben sich in diesem Jahr ein Dutzend Marler Unternehmen zu einer Sponsorengemeinschaft von Brückenbauern zusammengefunden und weder Kosten noch Mühen gescheut, um zwei neue Brücken für Spaziergänger und Erholungssuchende an der Loemühle zu errichten.

Brückenbauer

Auch im übertragenen Sinne des Wortes waren in unserer Stadt zahlreiche Brückenbauer tätig. Sie haben Brücken errichtet, über die Menschen etwa zu mehr Bildung oder einfacher in die Arbeitswelt gelangen konnten, aber auch Brücken, die Menschen aus der sozialen Armut und gesellschaftlichen Isolation zur gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen Leben geführt haben sowie Brücken des Entgegenkommens, der Toleranz und Verständigung.

Gewaltfreie Lösung von Konflikten

Unter den vielen Brückenbauern sind auch die zahlreichen Einrichtungen und Organisationen, die sich bei der Umsetzung unseres Präventions- und Handlungskonzept gegen Gewalt engagiert haben und dabei vielen jungen Menschen in unserer Stadt Wege zur gewaltfreien Lösung von Konflikten aufgezeigt haben. Diese von der Landesregierung ausgezeichnete Initiative werden wir auch im neuen Jahr fortführen.

Dank für bürgerschaftliches Engagement

Alle Brückenbauer eint, dass sie nicht danach fragen, was der Staat oder die Stadt für sie tun soll, sondern was sie selbst für ihre Stadt und unsere kommunale Gemeinschaft tun können.
Allen, die sich in ihrer Nachbarschaft, im Verein, in der Schule oder bei der Arbeit als Brückenbauer betätigt und das Miteinander und den Gemeinsinn in unserer Stadt gefördert haben, möchte ich zum Ausklang des Jahres für ihr bürgerschaftliches Engagement ganz herzlich danken.
Auch der Rat und die Verwaltung haben in den zurückliegenden Monaten in ganz unterschiedlichen Bereichen Brücken gebaut.

Brücken der Freundschaft

Im August hatten wir 63 Jugendliche aus Marl und 12 weiteren Nationen in Marl zu Gast und ihnen ermöglicht, sich eine Wochen lang in gemeinsamen Veranstaltungen mit ihren unterschiedlichen Kulturen zu beschäftigen, neue Erfahrungen zu sammeln und Brücken der Freundschaft über alle Grenzen hinweg zu bauen.

Städtische Finanzen

Auch in anderen Bereichen waren Rat und Verwaltung als Brückenbauer tätig, wie zum Beispiel bei der Konsolidierung unserer städtischen Finanzen. Mit der Fortschreibung des Haushaltsanierungsplans hat das Bauwerk weiter an Gestalt gewonnen, mit der wir das Haushaltsloch überbrücken und ans rettende Ufer der Schuldenfreiheit gelangen wollen, um unseren Kindern und Kindeskinder die Möglichkeit zu geben, ihre Zukunft in unserer Stadt finanziell unbelastet gestalten zu können.

Brücken schlagen

Auch im neuen Jahr wollen wir dafür arbeiten, Brücken zu schlagen und unserer Stadt neue Wege und Perspektiven zu eröffnen.

Auf kulturellem Gebiet wollen wir im April, wenn der von unserer insel-VHS ins Leben gerufene Grimme-Preis zum 50. Mal vergeben wird, Marl als lebendige Kulturstadt präsentieren. Damit möchten wir alle, die die vielfältigen kulturellen Angebote in unserer Stadt bisher nicht und nur selten nutzen, zur aktiven Teilnahme anregen.

Entwicklung von Flächen

Im Bereich der Wirtschaft wird die Entwicklung von Flächen, die nach der bedauerlichen, aber unabwendbaren Schließung unserer Zeche Auguste Victoria Ende 2015 vom Bergbau nicht mehr benötigt werden, ganz oben auf dem Arbeitsprogramm stehen. Wir wollen zukunftssichere Unternehmen ansiedeln, für krisenfeste und fair bezahlte Arbeitsplätze sorgen und auf diesem Wege auch soziale Armut verhindern und mehr soziale Gerechtigkeit schaffen. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wirtschaft haben wir in diesem Jahr bereits das feste Fundament gegossen, auf dem wir eine stabile Brücke in eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft schlagen wollen.

Handlungskonzept Wohnen

Ebenso wollen wir im Rahmen unserer kommunalen Möglichkeiten auch die Wohn- und Lebenssituationen in unseren Stadtteilen zukunftsgerecht gestalten. Dafür haben wir in diesem Jahr bereits das Handlungskonzept Wohnen erstellen lassen. Zurzeit wird ein Konzept für die Quartiersentwicklung der Alten Waldsiedlung in Marl-Hamm erstellt, das uns darüber hinaus wichtige Vorschläge liefern wird, wie wir in enger Zusammenarbeit mit den Immobilieneigentümern und Bewohnern die Attraktivität unserer Wohnquartiere in Hamm und auch in andern Stadtteilen erhalten und erhöhen können.

Liebe Marlerinnen und Marler,

ich lade Sie herzlich ein, an der Brücke in die Zukunft unserer Stadt als Gemeinschaftswerk aller Bürgerinnen und Bürger mitzuwirken, Althergebrachtes zurückzulassen und mutig neue Wege zu beschreiten. Denn wie unser ehemaliger Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt, der in diesem Dezember 100 Jahre alt geworden wäre, es formulierte:

„Die Zukunft wird nicht gemeistert von denen, die am Vergangenen kleben".
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gutes und erfolgreiches neues Jahr!

Glückauf!

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