„Bekennender Marler und Europäer, Goethe-Fan durch und durch – und in seiner Bescheidenheit ein Sympathieträger sondergleichen“, so beschreibt Bürgermeister Werner Arndt in seiner Rede Dr. Hans-Ulrich Foertsch und würdigt ihn zugleich als ganz besonderen Menschen.
Vorsitzender der Ärztekammer im Bezirk
Dr. Hans-Ulrich Foertsch ist Vorsitzender der Ärztekammer Westfalen-Lippe im Verwaltungsbezirk Recklinghausen. Seit 1974 steht er als Internist mit einer Pause von lediglich einer Legislaturperiode an der Spitze des Verwaltungsbezirks nachdem er bereits während seiner Studienzeit vor allem in Freiburg ehrenamtlich in der Studentenschaft aktiv war – und den Kontakt bis heute gehalten hat. Er setzt sich seit Jahren aktiv und mit viel Energie dafür ein, das Thema Organspende nicht zu verdrängen und kämpft insbesondere gegen die Vorurteile, die mit diesem Thema verbunden sind.
Wohl der Gemeinschaft in den Mittelpunkt gestellt
„Ihr Wirken war stets anderen zugutegekommen. Ob es nun um eine Hilfsaktion ging oder um eine längerfristige Verpflichtung, um ärztlichen Rat oder kulturelle Weiterentwicklung - Sie haben das Wohl der anderen oder das unserer Gemeinschaft in den Mittelpunkt Ihres Handelns gestellt, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Vielen Dank dafür“, so Werner Arndt weiter.
Ehrenmitglied der Weimarer Goethegesellschaft
Ebenfalls seit 1974 ist Dr. Hans-Ulrich Foertsch im Lions Club aktiv und unterstützt seit Jahren als Bildungspate junge Menschen. Eine Herzensaufgabe war für ihn die Unterstützung des Vereins Kinderhilfe Tschernobyl Marl. Außerdem gründete der heute 88-Jährige 1999 die Goethegesellschaft Vest Recklinghausen mit Sitz in Marl sowie Jahre zuvor auch den Förderverein der Psychologischen Beratungsstelle Marl. Mittlerweile ist Dr. Foertsch seit 2019 Ehrenmitglied der Weimarer Goethegesellschaft. Und er ist Mitbegründer des Fördervereins Paulus der Paulusgemeinde.
Brigitte Kluth als Laudatorin
Auch Brigitte Kluth, selbst Stadtplakettenträgerin und seit vielen Jahren im Ehrenamt Wegbegleiterin von Dr. Hans-Ulrich Foertsch, würdigte in ihrer Laudatio ebenfalls das Engagement: „Ganz herzlichen Dank für deinen unermüdlichen Einsatz für unsere Stadtgesellschaft. Die Stadt Marl kann sich glücklich schätzen, dass sie solche Bürger hat.“ Dabei blickte sie auch auf persönliche und private Eindrücke und stellte zudem eines von Dr. Hans-Ulrich Foertschs Lebensmottos heraus, dass dieser übrigens mit Goethe gemein hat: „Wer nichts für andere tut, tut nichts für sich selbst.“
Eintrag ins Goldene Buch
Emotional gerührt nahm Dr. Hans-Ulrich Foertsch die Stadtplakette entgegen und trug sich anschließend ins Goldene Buch der Stadt Marl ein. „Als ich die Nachricht erhalten hatte, hat es mir zunächst die Sprache verschlagen. Und jetzt hatte ich in den vergangenen Tagen vor dieser Veranstaltung immer ein wenig Herzklopfen“, verriet er nach der Ehrung. Einen ganz besonderen Dank sprach Dr. Foertsch seiner verstorbenen Frau aus, ohne die all die Arbeit in den Ehrenämtern nicht möglich gewesen wäre sowie der gesamten Familie. Und was wäre Dr. Hans-Ulrich Foertsch ohne ein Goethe-Zitat in seiner Dankesrede zum Thema Ehrenamt: „Allein der Mensch besitzt noch manches, womit er seinen Freunden beistehen kann, das eben nicht klingende Münze zu sein braucht.“
Cello- und Harfenmusik begeistert Gäste
Bei der Feier im Grimme-Institut sorgte zudem die Musikschule mit Cello- und Harfenmusik von Sonja Jahn sowie Christos Kazaglis für eine schwungvolle Begrüßung und während der Feierstunde für einen würdigen musikalischen Rahmen und begeisterte die geladenen Gäste. „Es war großartige Musik – ich habe lediglich die Tanzfläche vermisst“, schloss der 88-Jährige in seiner gewohnt humoristischen Art den offiziellen Teil der Verleihung.
Alle Stadtplakettenträgerinnen und -träger in der Übersicht gibt es hier.
