Kühle Orte in Marl gegen die Hitze

In den Sommermonaten, wenn die Temperaturen steigen, ist es wichtig, auf die eigene Gesundheit zu achten. Besonders vulnerable Gruppen wie Kinder und Senioren sind während dieser Hitzeperioden einem höheren Risiko ausgesetzt. Daher wird empfohlen, sich an kühlere Orte zurückzuziehen und genügend Wasser zu trinken, um Hitzestress zu vermeiden.

Das Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit der Stadt Marl veröffentlicht in diesem Zusammenhang erstmals eine „Kühle Orte Karte“. Die Karte präsentiert eine Vielzahl schattiger und kühler Plätze rund um Marl und bietet Ihnen eine wertvolle Orientierung, um sich an heißen Tagen wohler zu fühlen.

Zugehörig zu der Karte finden Sie eine Auflistung welche nach Stadtteilen gegliedert ist. Sie zeigt Ihnen eine Vielzahl von kühlen Orten auf, die Sie besuchen können, darunter:

Schattige Baumgruppen welche als natürliche Schattenspender dienen und nicht nur Kühlung bieten, sondern auch zum Verweilen einladen. Gewässerflächen wie Bäche und Teiche, die durch ihre Verdunstung zur Abkühlung der Umgebung beitragen. Kinderspielplätze, die von Bäumen umgeben sind und eine sichere und angenehme Umgebung für unsere Jüngsten bieten. Kühle öffentliche Gebäude und kulturelle Einrichtungen, sowie kostenlose Trinkwassermöglichkeiten innerhalb des Stadtgebietes.

Diese Karte ist nicht abschließend, daher laden wir Sie herzlich ein, uns Vorschläge für weitere geeignete, öffentlich zugängliche Orte zukommen zu lassen. Ihre Ideen und Anregungen können Sie jederzeit an die E-Mail-Adresse amt68(at)marl.de senden.

Standorte

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Klimawandel in Nordrhein-Westfalen

Seit den 1980er Jahren zeigt Nordrhein-Westfalen einen signifikanten Erwärmungstrend. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt aktuell 10 °C, ein Anstieg von 1,6 °C seit 1881. Besonders ab den 1980er Jahren hat sich die Erwärmung beschleunigt.

Für den Kreis Recklinghausen wird bis zur Mitte des Jahrhunderts (2031-2060) eine Temperaturzunahme von 0,7 bis 2,1 °C prognostiziert. Bis zum Ende des Jahrhunderts (2071-2100) könnten die Temperaturen je nach CO2-Szenario zwischen 0,8 und 4,3 °C steigen.

Besonders im Herbst wird ein starker Temperaturanstieg erwartet, während der Frühling die geringsten Veränderungen zeigt. (Quelle: regioklima.de)

Durchschnittliche Jahreslufttemperatur in NRW:
Quelle: Klimaatlas NRW, Herausgeber: Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW  (https://www.klimaatlas.nrw.de/klima-nrw-monitoring/klimaentwicklung/lufttemperatur/durchschnittliche-jahreslufttemperatur)

Hitzeschutz für Menschen

Hohe Temperaturen können erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere für vulnerable Gruppen wie ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen sowie Kinder. Wir empfehlen, Rücksprache mit Ihrem Hausarzt zu halten, um gegebenenfalls Anpassungen Ihrer Medikation an besonders heißen Tagen vorzunehmen.

Bitte beachten Sie, dass Planschbecken, in denen Kinder spielen, nicht direkt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden sollten, um ein Überhitzen zu verhindern. Positionieren Sie das Planschbecken an einem schattigen Ort, damit einer erfrischenden Abkühlung und unbeschwertem Spielvergnügen nichts im Wege steht. 

Zudem ist es wichtig, hilfsbedürftige Personen, beispielsweise ältere Menschen oder Obdachlose, anzusprechen und gegebenenfalls Unterstützung anzubieten.

Sollten Sie vermuten, dass Sie oder andere Personen aufgrund von Hitze unter gesundheitlichen Beschwerden, wie Herz-Kreislauf-Problemen oder Regulationsstörungen leiden, ist schnelles Handeln erforderlich, um schwerwiegende Komplikationen zu verhindern. Im Extremfall kann es zu lebensbedrohlichen Zuständen wie einem Hitzschlag kommen.

Bei Auftreten der folgenden Symptome rufen Sie bitte umgehend den Notruf 112 an:

  • Wiederholtes, starkes Erbrechen

  • Plötzliche Verwirrtheit

  • Bewusstseinstrübung

  • Bewusstlosigkeit

  • Körpertemperatur (über 39 °C)

  • Krampfanfälle

  • Kreislaufschock

  • Starke Kopfschmerzen

In der Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Führen Sie der Person ohne Bewusstseinseintrübung genügend Flüssigkeit zu.

  • Bei Atemstillstand sofort mit Mund-zu-Nase-Beatmung und Herzdruckmassage beginnen.

  • Ist die Person bewusstlos, aber atmet, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage.

  • Bringen Sie die Person an einen kühlen, schattigen Ort.

  • Legen Sie kühle, feuchte Tücher auf Stirn, Nacken, Arme und Beine.

Weitere wertvolle Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze finden Sie zum Beispiel im kostenlosen Hitzeknigge des Umweltbundesamtes, der Broschüre Alter + Hitze des Bundesministeriums für Gesundheit, sowie auf der Seite des  Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit.

Hitzeschutz am Arbeitsplatz

Sommerliche Hitzeperioden können dazu führen, dass sich die Innenräume an Ihrem Arbeitsplatz erheblich aufheizen. Für diese Zeiten werden folgende persönliche Maßnahmen empfohlen:  

 Bekleidung

Empfohlen wird helle, luftdurchlässige, lockere und atmungsaktive Kleidung, um Wärmestau zu vermeiden sowie leichtes, aber sicheres Schuhwerk.

  • Fenster öffnen 

Wenn Sie morgens früh in das Büro kommen, öffnen Sie alle Fenster weit und lassen die kühle Morgenluft eintreten (Querlüftung). Das Büro bleibt eine Zeit lang angenehm kühl. Wird es dann wärmer, sollten die Fenster wieder geschlossen werden.

  • Geräte ausschalten

Schalten Sie Geräte aus, die Wärme abgeben und nicht in Verwendung sind, in den Pausen u.a. auch Monitore ausschalten.

  • Arbeits-/Pausenzeiten anpassen 

Kommen Sie, wenn möglich früher ins Büro um in die Arbeitszeit auf die kühlere Tageszeit zu verlagern. Zusätzliche kurze Pausen von ca. fünf Minuten einlegen und ggf. mit einem Aufenthalt in kühleren Bereichen verbinden.

  • Trinken Sie ausreichend! 

Der Körper braucht normalerweise etwa 1 Liter pro 25 kg Körpergewicht Flüssigkeit pro Tag. Bei hohen Temperaturen darf es deutlich mehr sein. 

  • Mahlzeiten

Obst und frisches Gemüse statt fettigem Essen ist zu empfehlen, da dieses schwer im Magen liegt und damit den Körper zusätzlich zum Schwitzen bringt.

  • Abkühlen

Öfters kaltes Wasser über die Handgelenke oder die Schläfen kühlt direkt, erfrischt und schafft Linderung. 

Hitzeschutz für Haustiere und wildlebende Tiere

Tiere können ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen regulieren, weshalb sie auf Hecheln und Trinken angewiesen sind. Es ist wichtig, dass frisches Trinkwasser und kühle Schattenplätze immer verfügbar sind. Hundebesitzer sollten in den kühleren Morgen- und Abendstunden spazieren gehen, während Freigängerkatzen ihre Aktivitäten in die kühleren Abendstunden verlagern.

Hunde dürfen niemals allein im Auto gelassen werden, da die Temperaturen schnell auf lebensgefährliche Werte steigen können. Bei Überhitzung sollten Tiere sofort aus der Hitze gebracht und mit kühlem Wasser abgekühlt werden. Bei Anzeichen von Hitzschlag ist umgehend ein Tierarzt zu konsultieren.

Auch kleine Haustiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und Ziervögel, die in Käfighaltung oder auf Balkonen leben, sind bei erhöhten Temperaturen gefährdet. Oftmals wird ihre Gesundheit in solchen Situationen nicht ausreichend berücksichtigt, was zu ernsthaften Leiden führen kann. Bereits bei Temperaturen über 25 Grad Celsius können diese Tiere gesundheitliche Beeinträchtigungen erleiden und im schlimmsten Fall kollabieren.

Um das Wohlbefinden Ihrer Kleintiere zu gewährleisten, ist es wichtig, ihnen kühlere Standorte im Schatten anzubieten und stets ausreichend frisches Wasser zur Verfügung zu stellen. Bitte achten Sie darauf, die Bedürfnisse Ihrer Tiere besonders während heißer Tage zu berücksichtigen.

Wildtiere, wie Vögel und Igel, benötigen ebenfalls Schutz vor der Sommerhitze. Wassertränken im Garten können ihnen helfen, ihren Durst zu stillen und sich abzukühlen. Steine in flachen Wasserschalen bieten Insekten Landeplätze.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter der Seite des Landesamt für Verbraucherschutz und Ernährung Nordrhein-Westfalen LAVE.

Hitzeschutz für Bäume

Während einer Hitzeperiode mit wenig Niederschlag, können Sie Bäume unterstützen, indem Sie sie regelmäßig wässern. Gießen Sie am besten morgens oder abends, wenn es kühler ist, und verwenden Sie entweder eine Gießkanne, einen Eimer oder einen kostenlosen Bewässerungssack, um das Wasser direkt an den Wurzeln zu verteilen. Bewässerungssäcke geben das Wasser durch kleine Löcher am Boden langsam an den Wurzelbereich der Bäume ab. 

Durch diese Art der Bewässerung wird sichergestellt, dass das Wasser von den Bäumen aufgenommen werden kann, nicht oberflächlich abläuft und nicht einfach verdunstet. Somit wird Wasser gespart und der Boden effizient bewässert. Durch das jeweilige Fassungsvermögen der Bewässerungssäcke eignen sie sich vor allem für jüngere Bäume.

Tipps zum korrekten Gießen von Bäumen:

Wann: Gießen Sie am besten früh morgens oder spät abends, wenn es kühler ist und das Wasser weniger schnell verdunstet. 

Wie: Gießen Sie lieber einmal pro Woche mit einer größeren Wassermenge (ca. 100 Liter für junge Bäume) anstatt täglich kleinere Mengen. Das Wasser sollte die tiefen Wurzeln erreichen, nicht nur die Oberfläche. 

Wo: Gießen Sie direkt um den Baumstamm herum, sodass das Wasser in den Boden versickern kann.