Am Bonhoeffer-Denkmal vor dem Rathaus legten Thomes Terhorst und Benedikt Stelthove, Pastoralreferent in der Pfarrleitung Heilige Edith Stein, zum Gedenken einen Kranz nieder. „Heute gedenken wir der Opfer von Krieg und Gewalt aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder in Gefangenschaft, als Vertriebene und Geflüchtete ihr Leben verloren. Erinnern heißt Verantwortung übernehmen“, so der Bürgermeister in seiner Rede.
Jugendfeuerwehr berichtet von Freizeitfahrt
Eindrucksvoll berichtete auch die Jugendfeuerwehr Marl-Lenkerbeck von ihrem Besuch des Außenlagers des Konzentrationslagers Flossenbürg während einer Jugendfreizeit im Sommer in Bayern. „Besonders bewegend war der gemeinsame Gang entlang des historischen Arbeitsweges, den die Häftlinge täglich zurücklegen mussten. Für viele von uns war trotz unserer Fitness der Weg bereits anstrengend. Die Vorstellung, dass die Gefangenen diesen Pfad Tag für Tag unter unmenschlichen Bedingungen gehen mussten, hat nachdenklich und betroffen gemacht“, berichtete Jugendwart René Vadder.
Schuld anerkennen und Leid wahrnehmen
Zuvor hatte Benedikt Stelthove gemahnt, die Erinnerung nicht zu vergessen. „Ich möchte noch weiter gehen, Erinnern heißt mutig sein. Es kostet Courage, auf das Leid und die Opfer zu schauen. Schuld anerkennen und Leid wahrnehmen ist schmerzhaft. Es ist mutig, sich dafür zu öffnen. Nicht nur für das Leid der Vergangenheit, sondern auch für das Leid durch heutige Kriege oder Gewalt im näheren Umfeld“, so der Pastoralreferent.
Tag der Trauer und Demut
„Es ist ein Tag der Trauer, der Demut und des klaren Bekenntnisses zur historischen Verantwortung. Es ist der Tag, an dem wir anerkennen, dass unser heutiges Leben in Frieden und Freiheit ein Geschenk ist, das uns zuteilwurde. Wir müssen die Stimmen der Opfer hören und unsere politische und humanitäre Verantwortung wahrnehmen“, forderte Bürgermeister Thomas Terhorst und zitierte in dem Zusammenhang den spanischen Philosoph George Santayana: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist verurteilt, sie zu wiederholen“
Rebecca Hoppe gestaltet musikalischen Rahmen
Den würdevollen musikalischen Rahmen gestaltete Rebecca Hoppe mit ihrem Saxofon und instrumentalen Stücken wie „Jerusalem“, „Nearer my God to thee“ und „Abide with me“. Auch an zahlreichen anderen Orten der Stadt fanden Gedenkveranstaltungen statt, wo ebenso an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert wurde.
