Kohlenstoffmonoxid, kurz Kohlenmonoxid (CO), ist ein gefährliches Atemgift. Das Tückische daran: Man kann es nicht sehen, riechen oder schmecke, es kann aber zum Tod führen. Betroffene bemerken nicht, wenn sie Kohlenmonoxid einatmen, denn es gibt keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot, auch sieht man keinen Rauch oder Feuer wie zum Beispiel bei einem Brand. Deshalb lautet der Appell von Roman Engler, Leiter des Amtes für Feuerwehr: „Jeder Haushalt sollte einen CO-Warnmelder zusätzlich zu den Rauchwarnmeldern haben, wenn fossile Brennstoffe wie z. B. Holz und Gas verbrannt werden.“
Gas durchdringt Wände
Darüber hinaus kann das Gas mühelos durch Wände oder Fußböden dringen, so dass es auch in Räumen auftritt, in denen sich keine potenzielle CO-Gefahrenquelle befindet. Alle Faktoren zusammengenommen machen CO so heimtückisch. Abhängig von der Konzentration in der Raumluft kann eine Kohlenmonoxidvergiftung zu erheblichen Beschwerden, Bewusstlosigkeit und zu massiven gesundheitlichen Spätfolgen bis hin zum Tod führen.
„Unvollständige Verbrennungen“
Doch warum ist das Gas so gefährlich? Kohlenmonoxid (CO) entsteht bei sogenannten „unvollständigen Verbrennungen“ - unvollständig, weil nicht genug Sauerstoff da ist. Das Gas ist besonders tückisch, weil es farb- und geruchlos ist, aber schon in geringen Konzentrationen in der Atemluft tödlich sein kann.
Gebäude verlassen
Sollte der CO-Melder auslösen, gibt es für Roman Engler nur eine, aber umso deutlichere Empfehlung: „Sofort das Gebäude verlassen, Handy mitnehmen und nur bei Möglichkeit ein Fenster öffnen. Anschließend bitte die 112 anrufen. In Mehrfamilienhäuser sollten zudem die Nachbarn alarmiert werden – aber von außerhalb des Gebäudes, zum Beispiel durch klingeln.“ Auf keinen Fall sollte man die Wohnung oder das Haus betreten, bevor die Feuerwehr vor Ort ist.
Gasthermen und Kaminöfen warten lassen
Mögliche Gefahrenquellen existieren durch die unvollständige Verbrennung vor allem dann, wenn man zum Beispiel eine defekte Gastherme besitzt, in geschlossenen Räumen mit Kohle oder Gas grillt, einen Heizpilz in geschlossenen oder schlecht gelüfteten Räumen betreibt oder wenn bei einem Kaminofen die Abgase nicht über einen Kamin oder Rohr komplett abgeführt werden können, weil es Durchlässigkeiten gibt. Deshalb, so Roman Engler, sei es wichtig, Geräte wie Gasthermen oder Kaminöfen regelmäßig warten zu lassen.
Auf die richtige Installation kommt es an
Doch alle Vorsorge nützt wenig, wenn die Warnmelder nicht richtig installiert sind. Deshalb rät zum Beispiel die Dekra, CO-Warnmelder grundsätzlich in Kopfhöhe zu installieren, im Schlafzimmer also tiefer als in der Küche. Die Melder lösen in der Regel rechtzeitig aus. Rechtzeitig heißt, noch bevor der Grenzwert von 35ppm erreicht wird, als 35 auf 1 Million teile. Das ist der Wert, bei dem Übelkeit und Schwindel beginnen. Ab 800 ppm kann Bewusstlosigkeit eintreten, 12.800 ppm sind tödlich. Und auch die beiden letzten Werte können mitunter schnell erreicht sein in einem geschlossenen Raum. Im Körper setzte sich das CO 300 Mal lieber als der lebensnotwendige Sauerstoff ans Hämoglobin (die roten Blutkörperchen). Wird also kein Sauerstoff mehr im Körper transportiert, weil das CO den Platz eingenommen hat, tritt der Tod ein.
Feuerwehr achtet auch auf Eigenschutz
Für die Feuerwehr heißt das dann bei einem Einsatz auch: Neben Rettung kommt auch der Eigenschutz hinzu, in geschlossenen Räumen geht es also immer nur mit Atemschutz. „Wenn wir eine Person gerettet haben, da bringen wir sie zunächst nach draußen. Anschließend entscheidet der Rettungsdienst, wie die weitere Versorgung abläuft“, erklärt Gruppenführer Lars Dolega. Deshalb haben alle Feuerwehrleute einen eigenen CO-Melder an die Montur geklippt, wenn es zum Einsatz geht. Weitere Utensilien hält der Messwagen bereit. „Außerdem“, ergänzt Notfallsanitäter Kevin Mikelauske, der auch für die Praxisanleitung verantwortlich zeichnet, „können wir direkt vor Ort die Sauerstoffsättigung des Blutes und den Anteil an CO messen. Dadurch wissen wir sofort, welche Vergiftungen vorliegen.
Und noch ein Tipp von Brandrat Roman Engler: „Den Kamin oder Ofen ausschließlich ordnungsgemäß befeuern mit trockenem Holz und nicht mit anderen Materialien wie Teerpappe, Verpackungen oder anderen Kunststoffen.“ Außerdem gibt es auf der Website https://www.co-macht-ko.de/ weitere Tipps.
