Eine Woche voller Programm, multikultureller Begegnungen und Sonnenschein liegt hinter ihnen: Maya, Daniel, Melek und Finn aus Marl nahmen vom 6. bis 12. Oktober am Internationalen Jugendtreffen in Kuşadası, der türkischen Hafenstadt an der Ägäisküste teil. Mit dabei waren natürlich auch Bürgermeister Werner Arndt und eine Delegation des Städtepartnerschaftsvereins Marl- Kuşadası. „Die internationale Zusammenkunft der Jugendlichen fördert Verständnis, Toleranz und Vielfalt in unserer Gesellschaft“, so Werner Arndt. „Ich wünsche den jungen Leuten, dass sie diese wichtigen, grenzübergreifenden Austauscherfahrungen mitnehmen und die internationalen Kontakte weiterhin geknüpft und gestärkt werden können.“
Bereichert wurde das IJT in der Türkei neben Jugendlichen aus Marl und deren Partnerstadt durch Mädchen und Jungen aus Zenica (Bosnien), Batum (Georgien), Ludbreg (Kroatien), Kecskemét (Ungarn) und Sinaia (Rumänien). In Workshops lernten die Mädchen und Jungen einander kennen, drehten Vorstellungsvideos, bastelten und übten einen gemeinsamen Tanz für das Spektakel der Kulturen ein. Die traditionelle Baumpflanzaktion der Jugendlichen setzte ein Zeichen für Frieden und Zusammenhalt. Ausflüge der internationalen Schülergruppe zu den Sehenswürdigkeiten der Region durften dabei ebenso wenig fehlen.
„Kultour“ durch Kuşadası
Bei einer geführten Stadttour lernten die Jugendlichen nicht nur die lebendige Altstadt kennen, sondern besuchten auch verschiedenste Museen. So bestaunten die Mädchen und Jungen unter anderem winzige Miniatur-Kunst im Micro Miniature Museum. Diese ist nur unter dem Mikroskop oder durch die Lupe erkennbar. Ein weiteres Museum zeigte, wie die Einwohner einst in türkischen Haushalten lebten. Eine Ausstellung mit Fossilien und Mineralien rundete das Kulturprogramm ab. Der Besuch der Taubeninsel „Güvercinada“ mit ihrer alten Festung, die während der osmanischen Zeit erbaut worden war, bot einen guten Ausblick auf das Meer, den Hafen und die Küste von Kuşadası sowie auf die gegenüberliegende Insel Samos (Griechenland).
Ruinen erzählen die Geschichte einer antiken Stadt
Ein besonderes Highlight war auch der Ausflug in die antike Stadt Ephesus, die erstmals 5.000 vor Christus besiedelt wurde. Vor den Ruinen von Theater, Stadion, Bibliothek und Co. konnten die Jugendlichen bei einer Audio-Guide-Tour tief in die alte Geschichte des Orts eintauchen.
Folklore-Tänze, Poesie und Bergbaukultur
Inmitten des Innenhofs einer alten Karawanserei (frühere Herberge für Handelsleute, heute ein Platz mit Restaurant, Hotel und Basar) endete die Woche mit einer spektakulären Bühnenshow im Rahmen des Spektakels der Kulturen „Festive Colours of Cultures Performance“. In Bergmannshemden, mit Grubenlampen und Spitzhacken eröffneten die Marler Jugendlichen unter dem Titel „Coal Mining Culture in Ruhr Area“ (Kohlekraftkultur im Ruhrgebiet) zunächst die Show zu den Klängen des Steigerlieds. Darauf folgte eine Choreo zu verschiedenen Songs, bevor Wolfgang Petrys „Hymne“ Ruhrgebiet über den Innenhof schallte. Folklore-Tänze und Poesie-Auftritte ließen die Zuschauer anschließend Teil ganz unterschiedlicher Kulturen werden. Zum großen Show-Finale verabschiedeten sich alle Jugendlichen gemeinsam mit einem türkisch-traditionellen Tanz.
Tags darauf ging es für die Jungen und Mädchen dann schon wieder in Richtung Heimat – im Gepäck viele Erinnerungen, Souvenirs und das Gefühl von einer besonderen Verbundenheit.