In Polsum sind zunächst die Gutachter am Ball

Noch ist keine Bauantrag gestellt, und auch der genaue Typ der Anlage steht noch nicht fest. Gleichwohl informierte die ELWEA GmbH gestern im Stadtplanungsausschuss öffentlich über das von ihr geplante Windrad in Polsum.

„Wir befinden uns mitten in der Planungsphase", erklärte Dagmar Dörtelmann den Ausschussmitgliedern und Zuhörern. Erst Vorprüfungen hätten ergeben, dass auf einer Freifläche nördlich des ehemaligen Schachtes Polsum 1 an der Buerer Straße ausreichend Potenzial für eine einzelne Windkraftanlage bestehe.

Umfangreiche Gutachten erforderlich

Nach dem derzeitigen Planungsstand sei eine Windkraftanlage mit einer Nabenhöhe von bis zu 140 m und einer Gesamthöhe bis zu 200 m realisierbar, erläuterte Projektleiter Manuel Schriever. Für einen Genehmigungsantrag beim Kreis Recklinghausen seien im Vorfeld noch umfangreiche Gutachten anzufertigen, um die Auswirkungen der Anlage auf Mensch und Umwelt zu prüfen. So werde u.a. der voraussichtliche Schattenwurf gutachterlich geprüft, um die vorgegebenen Grenzwerte einzuhalten, und ein separates Artenschutzgutachten im weiteren Umfeld des Standortes erstellt.

Transparente und fortlaufende Information der Öffentlichkeit

Die ELWEA, so Dagmar Dörtelmann, werde „transparent und fortlaufend" über ihr Vorhaben informieren und plane zu Beginn des neuen Jahres eine Informationsveranstaltung in Marl für alle interessierten Bürgerinne und Bürger. Darüber hinaus möchte die ElWEA interessierten Bürgerinnen und Bürgern anbieten, sich finanziell an der geplanten Windkraftanlage zu beteiligen.

Aufwändiges Genehmigungsverfahren

Zuvor hatten Vertreter des Kreises Recklinghausen (der Kreis ist für Genehmigung von Windkraftanlagen im Kreisgebiet zuständig) das aufwändige Genehmigungsverfahren vorgestellt. Für eine Genehmigung seien zahlreiche umfängliche Gutachten erforderlich, damit insbesondere der Nachbarschaftsschutz nach geltendem Recht und aktueller Rechtsprechung berücksichtigt werden könne. Als Faustregel für den Mindestabstand gelte die doppelte Höhe der Anlage, bei der dreifachen Höhe als Abstand liege alles „im grünen Bereich".

Sorgen bleiben

Damit auch die ca. 20 Zuhörinnen und Zuhörer ihre Fragen stellen konnten, unterbrach Ausschussvorsitzender Jens Vogel nach den Vorträgen jeweils die Sitzung. Die Nachfragen bezogen sich vor allem auf die einzuhaltenden Abstände von der Windkraftanlage zur Wohnbebauung und verdeutlichten die Sorge, dass insbesondere der von den Anlagen ausgehende und nicht wahrnehmbare Infraschall zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen könne.

Weitere Informationen zur ELWEA GmbH: www.elwea.de

 

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Bei den Planungen zur Windkraftanlage in Polsum sind zunächst die Gutachter am Ball. Foto: Q.pictures / Pixelio