Barrierefreiheit
Immer häufiger findet man im Straßenraum diese weißen Pflastersteine mit unebenen Oberflächen. Meist im Bereich von Querungsstellen oder Bushaltestellen.
Im Fachjargon nennt man diese „Taktile Elemente“ und zusammen ergeben sie ein Bodenleitsystem.
Dieses dient Menschen mit eingeschränkter Sicht, um sich im Straßenraum besser orientieren zu können. Dabei soll diese Pflasterung auf zweierlei Weise helfen. Zum einen bieten die weißen Steine mit der umliegenden Pflasterung in Anthrazit einen starken Kontrast, damit Menschen mit eingeschränkter Sehkraft leichter Querungen und die richtige Stelle an der Bushaltestelle ausfindig machen, zum anderen dienen die verschiedenen Oberflächen Personen mit Taststock als Hinweisgeber und Leiteinrichtung. So warnen parallel zur Fahrbahn oder Kanten verlaufende Rillen vor selbigen, da diese schon frühzeitig ertastet werden können. Noppen weisen auf Verzweigungen hin und Rippen entlang der Laufrichtung am Straßenrand die Richtung über die Straße.
Neben dem Bodenleitsystem finden auch Maßnahmen statt, um Personen im Rollstuhl und mit Gehhilfen das Leben zu erleichtern. Die Borde an Bushaltestellen werden angehoben, um den Einstieg in den Bus stufenlos zu gestalten; Bordsteine an Querungsstellen hingegen abgesenkt, um den erforderlichen Kraftaufwand zu minimieren und neben Treppen entstehen Rampen und Aufzüge.
All das passiert, um Menschen mit Behinderung eine selbstständigere Lebensweise zu ermöglichen. Aber nicht nur diese profitieren von diesen Maßnahmen, sondern auch Radfahrende und Personen mit Kinderwagen können Nutzen aus diesen Änderungen ziehen.
Als rechtliche Grundlage dieser Um- und Ausbauten dient die UN‑Behindertenrechtskonvention (kurz UN-BRK), die im Jahr 2009 von Deutschland ratifiziert wurde und mittlerweile auch Einzug in diverse deutsche Gesetze und Normen gehalten hat. So ist der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen mittlerweile verpflichtend für alle Kommunen und wird in NRW stark gefördert.
In Marl werden derzeit sukzessive alle Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut.
Kontakt
Herr Bursy
Verkehrsplanung Amt für Stadtplanung und integrierte Quartiersentwicklung Sachbearbeitung Verkehrsplanung
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Raum: 2.1.10
Carl-Duisberg Straße 165
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Marl