Frauenkulturtage starten am Mittwoch

Am 08. März starten die Marler Frauenkulturtage. Pünktlich zum Weltfrauentag startet die Veranstaltungsreihe mit der Eröffnung der Ausstellung "Inspirierende Frauen" in der insel-Hauptstelle um 18 Uhr. Denn in deutschen Medien wird vier Mal mehr über Männer berichtet, als über Frauen. Dabei machen Frauen 50 Prozent der Bevölkerung aus. Das digitale Magazin DEINE KORRESPONDENTIN möchte die Sichtbarkeit von Frauen erhöhen und jene Geschichten in den Mittelpunkt rücken, die sonst in der Berichterstattung untergehen. Zur Eröffnung der Frauenkulturtage 2023 werden 28 der besten Geschichten bildlich präsentiert.

 

Breites Programm

Eine ausgefallene Second-Hand-Aktion, internationale Küche, kreative Workshops und inspirierende Theaterstücke: Ganz neu mit dabei sind dieses Jahr der Städtepartnerschaftsverein Marl-Creil-Pendle, Bündnis 90/Die Grünen Stadtverband Marl mit der Wählergemeinschaft die Grünen und das Skulpturenmuseum der Stadt. Sie und 15 andere starke Partner stemmen in diesem Jahr das Programm der Frauenkulturtage vom 08. bis 26. März.

Ausbrechen aus alten Denkmustern

Und selten war ein Veranstaltungskalender der Traditionsveranstaltungsreihe in Marl so bunt gestrickt. Die Mühe, die sich einzelnen Kooperationspartnerinnen und -partner dabei machen, kommt dabei nicht von ungefähr.

„Die Frauenkulturtage in Marl sind inzwischen eine Institution. Sie bewirken ein Ausbrechen aus alten Denkmustern und fördern die Entwicklung hin zu mehr Gerechtigkeit innerhalb unserer Gesellschaft. Denn genau das macht schließlich Demokratie aus: Gleichberechtigung eines jeden Menschen, vollkommen unabhängig seines Geschlechtes“, fasst Bürgermeister Werner Arndt den Gedanken hinter den Frauenkulturtagen zusammen.

Große Eröffnung am 08. März

Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragen Kim-Karina Bönte und den Mitveranstaltenden wird er am 08. März die Kulturtage in der insel-Hauptstelle eröffnen. Dort wird die Ausstellung „Inspirierende Frauen“ zu sehen sein. Internationale weibliche Gäste präsentieren dabei für Frauen „untypische“ Lebensläufe. Von der Personenschützerin bis hin zur Technikerin wird alles vertreten sein. „Die Ausstellung ist nur eines unserer vielen Highlights. Ich bin wieder sehr stolz auf das, was wir dieses Jahr auf die Beine gestellt haben und bedanke mich bei allen Kooperationspartnerinnen und -partnern. Sich diese Mühe zu machen ist nicht selbstverständlich“, merkt die Gleichstellungsbeauftrage anerkennend an.

Second-Hand - aber mit Spaßfaktor

In den folgenden drei Wochen wird sich über das gesamte Marler Stadtgebiet ein abwechslungsreiches Programm ziehen. Zur Kleidertauschparty im Marler Stern lädt zum Beispiel die Verbraucherzentrale ein. Einfach aussortierte Kleidungsstücke abgeben, damit Punkte sammeln und diese gegen die aussortierte Kleidung anderer eintauschen. Hier stehen die Nachhaltigkeit und die Freude am Stöbern im Vordergrund.

Neue Kooperationspartner mit starkem Programm

Über „Starke französische Frauen“ und ihren Mut und ihre Kämpfe berichtet Sarah Landis für einen der neuen Veranstaltungsteilnehmer, den Städtepartnerschaftsverein Marl-Creil-Pendle. Das Skulpturenmuseum bietet Sonderführungen zur US-amerikanischen Künstlerin Barbara Hammer, einer Pionierin der queeren und feministischen Videokunst. Im Theater Marl stellt sich Chris Pichler als Akteurin und Sängerin die Frage „Wer war Sissi?“ im Stück „Sissi goes Elisabeth – Kaiserin der Herzen“.

Als weiterer Programmhöhepunkt kann wohl der Erfahrungsbericht einer Trans-Frau über ihren steinigen Weg zum richtigen Geschlecht gelten, organisiert von der IGBCE Ortsgruppe Drewer 2. In einer Kooperationsveranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen Stadtverband Marl und der Wählergemeinschaft die Grünen dreht sich alles um das allgegenwärtige und dennoch stark unterrepräsentierte Thema „Sexismus im Netz – Gewalt rund um die Uhr“.

Eine Revolution für Freiheit

Und mit einem Thema aktueller denn je hat sich die Abteilung Persönliche Hilfen der Stadt Marl in den Frauenkulturtagen positioniert. Nachdem die Proteste im Iran – ins Rollen gebracht durch den Tod von Jina Mahsa Amini – auch Deutschland tief bewegt haben, spricht die städtische Mitarbeiterin Mahshid Mirakbari über das Leben der Frauen im Iran. Außerdem gibt sie Ratschläge wie man auch hier aus Deutschland die Menschen im Iran unterstützen kann.

Neues Exkursionsziel

Entgegen der Ankündigung im Programmheft führt die Exkursion der Frauenberatungsstelle am 11. März nicht zur Wanderausstellung „Wir schweigen nicht!“, sondern zur ausdrucksstarken Ausstellung „Was ich an hatte…“ im Stadtmuseum Münster. Anonym werden hier die Erfahrungen von Frauen veröffentlicht, die sexualisierte Gewalt durchstehen mussten. Nur allzu häufig wird dabei im Nachhinein bei dem Opfer eine Mitschuld gesucht und an der Kleidung festgemacht. Die Ausstellung will zeigen, dass eine solche Tat aber durch nichts zu rechtfertigen ist und ein Umdenken in unseren gesellschaftlichen Strukturen von Nöten ist.  

Alle Informationen online abrufbar

Im Programm der Frauenkulturtage finden sich aber noch viele weitere spannende Veranstaltungen, die für quasi jedes Interessengebiet und jede Altersgruppe etwas zu bieten haben.

Informationen über das genaue Programm und eventuelle Änderungen erhalten alle interessierten Bürgerinnen und Bürger im Internet unter marl.de/frauenkulturtage

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Die Kooperationspartnerinnen und -partner der Frauenkulturtage 2023 in Marl.