Wald, Wiese, Wasser
Die Stadt Marl gestaltet den Alt-Marler Volkspark zu einem hybriden Klimapark um. Christian Loderer vom Planungsbüro „Plancontext“ stellte den Entwurf am Mittwochabend vor. Es wird viel Platz für Sport, Freizeit, Veranstaltungen, Lernen, Kunst und Gastronomie geben. „Alle Bereiche sollen barrierefrei zugänglich sein“, sagte der Landschaftsarchitekt. Es entstehen unter anderem ein Rundweg, ein Lehrpfad, eine Sonnen- und Schattenpromenade, eine Laufstrecke sowie verschiedene Trainingsbereiche. Auch zwei Trinkbrunnen, Sitzelemente, Sportboxen, Skulpturen, eine insektenfreundliche Beleuchtung und ausreichend Papierkörbe finden ihren Platz im neuen Klimapark. Das ehemalige Stadion wird einbezogen und zum Teich hin geöffnet. Christian Loderer: „Grundsätzlich wird darauf geachtet, dass durch vorausschauende Planung der Pflegeaufwand und damit auch die Folgekosten möglichst gering gehalten werden.“
Entschlammung des Teiches notwendig
Bevor die Umbaumaßnahmen starten können, muss der Teich entschlammt werden. Eine von der Stadt beauftragte Gutachterfirma stellte fest, dass 6.000 Kubikmeter Sediment vom Boden des Gewässers entfernt werden müssen. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits, voraussichtlich im November beginnen die Arbeiten und werden circa zehn Wochen dauern. „Dabei wird so schonend wie möglich vorgegangen, die konkrete Methode ist noch in der Prüfung“, berichtete Julia Schwarz, Mitarbeiterin im Amt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Eine moderne Gastronomie
Darüber hinaus soll eine Terrasse zum Treffpunkt im Herzen des Parks zwischen Wasser und Wiese werden. Stefan Niehues von der brand.m GmbH stellte die Idee eines Freiluft-Gastro-Containers im Stil einer modernen Pop-Up-Gastronomie vor. Der Verkauf soll über die Theke geschehen, circa 80 Sitzplätze im Außenbereich können entstehen. Angedacht ist ein Saisonbetrieb für eine breite Zielgruppe, unkompliziert, authentisch, funktional.
Kinderwünsche einbezogen
Die Interessen von Kindern standen bei der Planung besonders im Mittelpunkt: Sie können sich in Zukunft auf einen Klimaspielplatz mit vielen Spielgeräten in den vier Bereichen „Feuer, Wasser, Erde und Luft“ freuen. Die Kinder der Overbergschule sind schon ganz gespannt auf ihren zukünftigen Lerngarten, das „Klassenzimmer im Grünen“.
Klimaresiliente Baumarten werden gepflanzt und Bienenweiden angelegt, das Biotop Wald wird unterstützt. „Es soll leben und blühen im neuen Volkspark“, betont Baudezernentin Andrea Baudek. „Auch kulturelle Veranstaltungen sollen hier künftig stattfinden.“
Schutzmaßnahmen gegen Starkregen
Um dem Klimawandel mit vermehrten Starkregenereignissen gerecht zu werden, sollen Senken von circa zehn Zentimetern Tiefe die Versickerungsfähigkeit auf den Wiesen verbessern. Im Waldbereich sollen die Wege ein wenig höher gelegt werden, damit das Regenwasser besser abfließt.
Vierte Bürgerbeteiligung
Andrea Baudek führte als Moderatorin durch den Abend und resümierte: „Die Marlerinnen und Marler dürfen sich auf einen rundum verbesserten Klimapark freuen.“ Die Informationsveranstaltung war bereits die vierte Bürgerbeteiligung im Rahmen der Neugestaltung des Volksparks. Das Projekt ist eingebettet in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept 2030+. Die Neugestaltung soll im Rahmen der Internationalen Gartenbauausstellung Metropole Ruhr 2027 vorgestellt werden. Insgesamt 4,9 Millionen Euro, davon 4,41 Millionen Euro Fördergelder des Bundes (Bundesprogramm „Förderung von Investitionen in die Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“) stehen für die Erneuerung zur Verfügung. Zehn Prozent finanziert die Stadt Marl.
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