Viel Lob für das Stadtmitte-Konzept

„Angenehm und fruchtbar“: So fasst der Leiter des Amtes für Stadtplanung und Quartiersentwicklung der Stadt Marl den Austausch am Dienstagabend zusammen. Markus Schaffrath lobt das konstruktive Engagement der Teilnehmer der Bürgerwerkstatt zur Neugestaltung der Freiflächen in der Stadtmitte.

Etwa 94.000 Quadratmeter

27 Marlerinnen und Marler hatten sich angemeldet, um in der Mensa der Willy-Brandt-Gesamtschule mit der Verwaltung über die Pläne zu diskutieren. Der Bereich zwischen dem Marler Stern und dem neuen kulturellen Bildungs- und Erlebnisortes „Marschall 66“ umfasst etwa 94.000 Quadratmeter und bietet aktuell nur wenig Aufenthaltsqualität. Dies soll sich mit der Umsetzung des Handlungskonzepts Stadtmitte, das bereits 2015 vom Rat beschlossen worden ist, bald ändern.

Creiler Platz soll umfassend saniert werden

Viel Zuspruch erhielten die städtischen Mitarbeiter rund um Baudezernentin Andrea Baudek deshalb für den Vorschlag, den Creiler Platz umfassend zu sanieren. Mit Fördermitteln des Landes sollen 4,4 Millionen Euro investiert werden. Der große Brunnen könnte abgerissen werden und einem ebenerdigen Fontänen-Wasserfeld weichen. So könnte der Platz vor dem Rathaus flexibler für Veranstaltungen genutzt werden. Die Uhr soll bleiben, das Kunstwerk „Naturmaschine“ auch, darin waren sich alle Anwesenden einig. Aber der Belag des Creiler Platzes muss erneuert werden, denn die alten Waschbetonplatten „machen es nicht nur den Kinderrollern schwer“, sagte eine Teilnehmerin.

Bausteine des Handlungskonzepts

Neben der Umgestaltung des Creiler Platzes und der Sanierung des Rathauses enthält das Konzept viele weitere Bausteine. So soll in der ehemaligen Hauptschule an der Kampstraße der kulturelle Bildungs- und Erlebnisortes „Marschall 66“ entstehen, den sich Stadtbibliothek und Skulpturenmuseum teilen. Der Alter Friedhof Brassert soll bis Ende 2023 entwidmet und für zwei Millionen Euro in einen Friedenspark umgestaltet werden. Die Brachfläche des ehemaligen Hallenbades wird bebaut. Dort entsteht das sogenannte „Grimme-Quartier“ mit 70 Wohneinheiten. Ein neues Fuß- und Radwegenetz wird alle Flächen und Gebäude miteinander verbinden.

Sicherheit und Verkehr

Den anwesenden Bürgern war auch die Sicherheit ein wichtiges Anliegen. Sie sprachen von „Angsträumen“ und forderten mehr Beleuchtung. Sie schlugen außerdem unter anderem einen Fitness-Parcours rund um den City-See vor, eine Tiefgarage hinter dem Rathaus und die Ausschilderung eines „Kunst-Weges“ zwischen Marschall 66 und dem Theater. Auch die Verkehrsverbindung zwischen Kampstraße und Adolf-Grimme-Straße wurde diskutiert. Die Bürger befürworteten, dass dort ein Bus durchfahren könnte, der die neuen Einrichtungen mit dem Stadtteil-Leben Brassert verbindet. Ein Durchgangsverkehr für Autos sollte aber verhindert werden.

Sanierung bis 2027

Die Beteiligung der Bürger war ein wichtiger Schritt für die Umsetzung des Handlungskonzepts Stadtmitte. Im kommenden Jahr soll der Planungswettbewerb für Landschaftsarchitekten ausgeschrieben werden, damit das Marler Stadtzentrum zum Präsentationsjahr der IGA 2027 mehr Aufenthaltsqualität bietet. Dann soll die Sanierung der Stadtmitte voraussichtlich abgeschlossen sein.

Zurück

27 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Stadt gefolgt.

Stellten gemeinsam die Pläne für die Marler Stadtmitte vor (v.l.n.r.): Björn Anders, Markus Schaffrath, Michelle Ruiz-Eiró, Holger Langenkamp, Christoph Hülsebusch und Andrea Baudek.

In der Mensa der Willy-Brandt-Gesamtschule wurde konstruktiv und sachlich diskutiert.

An Thementischen wurden Ideen gesammelt. -Fotos (4): Stadt Marl / Ralf Deinl