Mit dem Ausbau der IT-Infrastruktur setzen wie einen weiteren Meilenstein für die Digitalisierung unserer Schulen“, sagte Schuldezernentin Claudia Schwidrik-Grebe heute (3.11.) bei einem Pressegespräch. Erst gestern hatte die Schuldezernentin von Regierungspräsidentin Dorothee Feller persönlich zwei Förderbescheide über insgesamt 3,3 Mio. Euro entgegen genommen, mit dem das Land 90 Prozent der Kosten förderfähigen Kosten bezuschusst. „Wir sind bestens vorbereitet und können umgehend mit der Umsetzung der geplanten Maßnahmen beginnen“, kündigte Schwidrik-Grebe an.
Gymnasien und Gesamtschulen machen Anfang beim Netzausbau
Mit den Mitteln aus dem DigitalPakt Schulen NRW in Höhe von knapp drei Mio. Euro und zusätzlichen Eigenmitteln von ca. 462.000 Euro werden am Albert-Schweitzer‑/Geschwister-Scholl-Gymnasium (ASGSG), am Gymnasium im Loekamp (GiL), an der Martin-Luther-King-Schule (MLKS) und an der Willy-Brandt-Gesamtschule (WBGS) die passiven und aktiven Netzwerkkomponenten eingerichtet. Dazu gehören leistungsfähige LAN-Netzwerke für die Datenübertragung per Kabel sowie kabellose WLAN-Netzwerke, gigabitfähige Switche zur schnellen Überragung auch größerer Datenmengen sowie Netzwerkrouter zur sicheren Internetanbindung und hochleistungsfähige Serversysteme. „Wir werden die Infrastruktur jeweils passgenau entsprechend der räumlichen Gegebenheiten und in enger Abstimmung mit den Schulleitungen einrichten“, erläuterte Bernd Stankowiak, Leiter des Amtes für Schule und Sport, die Marschroute in Anwesenheit der Schulleitungen.
Digitale Lernkultur
Für die beiden Gymnasien und Gesamtschulen begrüßten Dorothee Schlüter, Schulleiterin des ASGSG, und Jessica Joeck, Didaktische Leiterin und Mitglied der Schulleitung der Martin-Luther-King-Schule, sowie die Schulleiter Marc Brode (GiL) und Theo Sylla (WBGS) die Initiative der Schulverwaltung. Sie machten in ihren Beiträgen deutlich, dass nach der Ausstattung der Schulen mit den geeigneten Endgeräten der leistungsfähige Zugang zum Internet in allen pädagogisch genutzten Schulräumen eine wesentliche Voraussetzung für einen zeitgemäßen und erfolgreichen digitalen Unterricht sei. Die Schulen stehen nun vor der Herausforderung, digitale Lernkonzepte didaktisch angemessen umzusetzen und eine digitale Lernkultur zu entwickeln - eine Herausforderung, die die vier Schulen „mit Zuversicht und Engagement“ angehen.
Unterricht am Puls der Zeit
„Digitales Lernen wird weiter an Bedeutung gewinnen“, ist Claudia Schwidrik-Grebe überzeugt. „Umso mehr freue ich mich, dass wir nun die finanziellen Möglichkeiten haben, um die Schulen technisch aufzurüsten und damit den Weg für neue Lernmodelle und eine anspruchsvolle Unterrichtsgestaltung am Puls der Zeit zu ebnen“, so die Schuldezernentin.
Leistungsstarke Netzwerke für alle Schulen
Zeitlich parallel wird die Stadt Marl eigenes Geld in die Hand nehmen, um auch alle anderen Schulen an das breitbandige Internet anzubinden und die interne Netzwerk-Infrastruktur in den Schulgebäuden auszubauen. „Es zahlt sich aus, dass der Rat die erforderlichen Eigenmittel vorausschauend in die Haushaltsplanung eingestellt hat, um möglichst schnell bestmögliche technische Rahmenbedingungen für das digitale Lernen schulformübergreifend an allen weiterführenden Schulen zu schaffen“, sind sich Brian Nickholz (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Schule und Sport, und sein Stellvertreter Manfred Langenkamp (CDU) einig. Beide nahmen ebenfalls am Pressegespräch teil.
Zügige Umsetzung geplant
Mit der Ermittlung der Grundlagen, der Kostenberechnung sowie der Entwurfsplanung hatte die Stadt bereits im Vorfeld auf der Grundlage eines Wettbewerbsverfahrens die TLD Planungsgruppe GmbH (Ratingen) beauftragt, so dass mit der Umsetzung aller erforderlichen Maßnahmen zügig begonnen werden kann. Alle Maßnahmen sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Dafür hat die Stadt Marl ihre IT-Adminstration mit zwei Mitarbeitenden verstärkt und ca. 325.000 Euro an Fördermitteln erhalten.
4.060 Endgeräte wurden bereits beschafft
Mit dem Ausbau der Infrastruktur setzt die Stadt ihre Digitalisierungsoffensive an Schulen konsequent um. In den Marler Schulen wurden bereits 540 sogenannte interaktive Touchdisplays installiert, auf der Basis eines europaweiten Wettbewerbs mit Förder- und Eigenmittel insgesamt 4.060 Tabletts für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler beschafft. 3.260 Endgeräte mit den entsprechenden Programmen wurden den Schulen mittlerweile übergaben, die Übergabe der restlichen Geräte erfolgt bis zu den Weihnachtsferien, berichtete Schulamtsleiter Bernd Stankowiak.
3.500 Tabletts folgen
Darüber hinaus befinden sich weitere 3.500 Tabletts in einer europaweiten Ausschreibung. Die Auftragsvergabe soll noch in diesem Jahr erfolgen. „Mit Blick auf die bestehenden Lieferengpässe ist allerdings davon auszugehen, dass die Geräte erst in einigen Monaten ausgeliefert werden“, so Bernd Stankowiak. „Wir sind aber optimistisch, dass die Auslieferung bis zum Ende des laufenden Schuljahres erfolgt“.
Vorbildliche Quote
Dann hätten ungefähr 85 Prozent der rund 8.000 Schülerinnen und Schülern ein unentgeltliches Endgerät erhalten – und die Stadt Marl mit dieser vorbildlichen Ausstattungsquote regional einen Spitzenplatz erreicht.