Russische Studentinnen sammeln Berufserfahrungen in Marl

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Zwei Studentinnen aus St. Petersburg werden den Monat Juli in Marl verbringen. Im Rahmen eines Doppelabschlussprogramms der FernUniversität Hagen absolvieren sie bei den Firmen ReFood und KFU ein Berufspraktikum.

Die beiden Studentinnen Anna Sokolova und Natalia Lipina aus Russland gehören zu den Besten ihres Jahrgangs. Sie absolvieren ein Doppelabschlussprogramm, das die FernUniversität Hagen seit über zehn Jahren mit der Staatlichen Universität für Wirtschaft und Finanzen in St. Petersburg durchführt. Neben einem Abschluss in ihrer Heimat erwerben die beiden so auch in Deutschland einen akademischen Grad der Wirtschaftswissenschaften. Die FernUniversität ist mit Abstand die größte Hochschule Deutschlands. Sie bietet über 80.000 Studierenden die Möglichkeit der Aus- und Weiterbildung neben dem Beruf.

Einblick in Praxis

Bei den Marler Unternehmen KFU und ReFood werden die beiden Studentinnen in den nächsten vier Wochen einen Einblick in die Praxis erhalten. „Die beiden sind nicht die ersten Teilnehmer, die das operative Geschäft an unserem Standort kennenlernen", sagt Manfred Gellner, Vorstandsmitglied der SARIA-Gruppe, zu der auch ReFood und KFU gehören. „Eine frühere Absolventin des Doppelabschlussprogramms hat nach ihrem Praktikum bei uns und ihrem Studium die kaufmännische Leitung für das Russlandgeschäft von SARIA übernommen. Das ist natürlich eine Erfolgsgeschichte", so Gellner weiter. „Auch wir sind stets daran interessiert, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter für unser Unternehmen zu finden." Das Praktikum über die FernUni Hagen sei ein guter Weg, sich gegenseitig kennen zu lernen.

Attraktives Zusatzangebot

Prof. Dr. Ulrike Baumöl, die Koordinatorin des Doppelabschlussprogramms, ist gleichermaßen überzeugt von dem Praktikumsangebot aus Marl: „Der Austausch ist das Ergebnis einer gelungenen, länderübergreifenden Zusammenarbeit", sagt die Professorin der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Hagen. „Solche Praktika stellen für unsere Studierenden neben dem Regelstudium ein attraktives Zusatzangebot dar, das sie stets gerne wahrnehmen."

Finanzielle Unterstützung

Weitere Firmen aus Marl und Umgebung haben in der Vergangenheit bereits Praktika angeboten, beispielsweise das Chemieunternehmen Evonik, der Parfumspezialist Douglas sowie die Sparkasse Westmünsterland. Ermöglicht werden sie stets auch mit der Hilfe und der finanziellen Unterstützung der Freunde der FernUniversität in Hagen sowie des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA).

Attraktive Praktika

Marls Bürgermeister Werner Arndt begrüßte die Bereitschaft der Unternehmen KFU und ReFood, Anna Sokolova und Natalia Lipina Einblick die Praxis zu gewähren. Arndt: „Wir haben in Marl viele Unternehmen, darunter auch mittelständische Betriebe, die sich erfolgreich im Auslandgeschäft engagieren und ausländischen Studentinnen und Studenten sicherlich attraktive Praktika anbieten können".

Spannung vorprogrammiert

Bei ReFood und KFU erwartet die beiden Studentinnen ein abwechslungsreiches Programm, etwa in den Bereichen Vertrieb oder Routenplanung für die LKW. An dem SARIA-Standort an der Rennbachstraße arbeiten derzeit rund 200 Mitarbeiter. In den letzten zehn Jahren ist die Niederlassung mit rund 40 Millionen Euro modernisiert worden.

ReFood...

...entsorgt seit Ende der 80er Jahre Küchen- und Speisereste, gebrauchte Speiseöle und Frittierfette sowie überlagerte Lebensmittel aus Gastronomie, Handel und Industrie, um sie einer sinnvollen und nachhaltigen Verwertung zuzuführen. Aus jährlich über 400.000 Tonnen Reststoffen gewinnt das Unternehmen auf diese Weise Grundstoffe zur Herstellung von Biodiesel wie auch umweltfreundliche Energie in Form von Strom und Wärme aus Biogasanlagen. Mit bundesweit 15 Logistikzentren, mehr als 300 Spezial-fahrzeugen und rund 800 Mitarbeitern ist ReFood in Deutschland Marktführer.


Die KFU...

...verarbeitet tierische Nebenprodukte zu Mehlen und Fetten. Hersteller von Trocken- oder Nassfutter nutzen die hochwertigen Proteinmehle beispielsweise als Eiweißkomponente für nahrhafte Heimtiernahrung. Die tierischen Fette der KFU sind ernährungsphysiologisch zudem bestens auch für Nutztiere geeignet. Mit ausgewogenen Inhaltsstoffen verfügen sie über eine hohe Futterakzeptanz und fördern das Wachstum von Schweinen oder Geflügel.

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Bei den Marler Unternehmen KFU und ReFood werden die beiden Studentinnen Anna Sokolova und Natalia Lipinain in den nächsten vier Wochen einen Einblick in die Praxis erhalten. Das Foto zeigt Jens Wehrmann von der FernUni Hagen, Gerd Deitert (KFU), Dirk Schulze Rieping (ReFood), Manfred Gellner (SARIA) Bürgermeister Werner Arndt, die russischen Studentinnen Anna Sokolova und Natalia Lipina, Prof. Dr. Ulrike Baumöl von der FernUni Hagen sowie Dietmar Lutzny.