„Auch bei der Stadt Marl hätten wir diese Kameras gerne so schnell wie möglich, wollen aber nichts überstürzen“, sagt Ordnungsamtsleiter Heinz-Peter Mühlenberg. Gleichwohl beschäftigt sich die Verwaltung schon länger mit dem Thema.
Einzelne Geräte bestellen und testen
Deshalb, so Maik Luczak, Stellvertretender Ordnungsamtsleiter, werde man zunächst einzelne Geräte bestellen und testen, um sich ein eigenes Bild zu machen. Ziel ist es, die Bodycams ab spätestens Anfang 2023 einsetzen zu können. „Die Mittel stehen jedenfalls im Haushalt dafür bereit“, erklärt Dezernent Michael Bach.
Rippenbruch nach Angriff
Hintergrund dieser Überlegung ist wie in anderen Kommunen, dass die KOM-Teams immer wieder gefährlichen Situationen sowie einem erheblichen Aggressionspotenzial ausgesetzt sind. Erfahrungen zeigen, dass in Einzelfällen schon mal Handys aus der Hand geschlagen, Hunde aufgehetzt oder Mitarbeiter körperlich angegangen werden – einmal sogar mit einem Rippenbruch als Folge.
Schutzwesten gehören zur Ausrüstung
Aus diesen Gründen tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits Schutzwesten, die sie beispielsweise vor Messerstichen schützen. „Ziel ist es natürlich weiterhin, dass wir deeskalieren und es gar nicht erst zu handgreiflichen Auseinandersetzungen kommt“, sagt Heinz-Peter Mühlenberg. In Duisburg wurden jüngst 20 solcher mobilen Videokameras angeschafft, um neben der Deeskalation auch für mehr Transparenz zu sorgen. Zudem könnten die Aufnahmen auch als Beweismittel dienen, falls es mal zu einem Strafverfahren kommen sollte.
KOM hat vielfältiges Einsatzeingebiet
Aktuell arbeiten beim KOM 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich unter anderem um die Verkehrsüberwachung (Parken, Blitzer), die Aufklärung von Ermittlungen, den Jugendschutz oder die Gefahrenabwehr (zum Beispiel Platzverweise bei Lärmbelästigung oder nötiger Ingewahrsamnahme) kümmern. Jede und jeder von ihnen hat eine abgeschlossene Berufsausbildung und zumindest die Sachkundeprüfung der Industrie- Handelskammer (u. a. Polizei- und Ordnungsrecht) sowie ein Deeskalationstraining absolviert.