Im Juli hatte die Nachricht, dass die Investoren ein anderes Architekturbüro mit den Planungen für das Groß- und Außenhandelszentrum beauftragt hatten, für Irritationen gesorgt. Gestern haben deshalb auf Wunsch von Bürgermeister Werner die Investoren ihre neuen Pläne den Vorsitzenden der Fraktionen und den Mitgliedern des Planungsausschusses sowie auch den Vertretern der Medien im Ratahus vorgestellt.
Da der neue Investor eigene Vorstellungen vom Projekt habe und in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit dem Architektenbüro IP arch aus Aachen zusammengearbeitet hätte, (das Büro war u.a. an deutsch-chinesischen Haus auf der Expo in Shanghai beteiligt), habe man sich entschlossen, so Dongjun Zhao, das Architekturbüro auch mit den neuen Planungen für die 20 Millionen Euro teure Investition zu beauftragen. Zhao: „Wir betreiben das Projekt seriös und ernsthaft und hoffen, dass das Vorhaben ein großer Erfolg wird".
„Drachensymbolik" prägt neue Architektur
Die Architekten von IP arch haben für das Außenhandelszentrum an der Herzlia-Allee, in dem ca. 200 exportorientierte Unternehmen aus China ihre Büros haben sollen, einen zweigeschossigen kubischen Glaskörper entworfen. Um den Glaskörper haben Prof. Peter Russell und sein Team einen zick-zack-förmigen Baukörper aus Naturstein gelegt, der sich wie ein Drache um die Büro- und Ausstellungsräume legt und als Sinnbild für das Land China steht. Zusammen mit dem Glaskörper soll der Natursteinkörper die Verbindung zwischen Deutschland und China symbolisieren.
Der Gebäudeteil mit insgesamt 242 Büros liegt rückversetzt und bildet die hintere Begrenzung des Baugrundstücks, das sich entlang der Herzlia-Allee (zwischen McDonalds' und Cafe del Sol) erstreckt. Auf dem Vorplatz sollen zwei gläserne Kuben entstehen, in denen jeweils ein Restaurant sowie Tagungsräume Platz finden. Zwischen beiden Kuben liegt ein Terrassenbereich für Besucher und Restaurantgäste.
In der Mitte des zweigeschossige Bürogebäudes befindet sich der Eingang mit einem repräsentativen Foyer, das als zweigeschossiger Luftraum mit einer Brücke im Obergeschoss gestaltet ist. Vor dem Eingang ist eine Wasserfläche vorgesehen.
Für Gäste und Beschäftigte haben die Architekten zwei unterschiedliche Parkbereiche vorgesehen. Parkplätze für Gäste befinden sich vor dem Gebäude, Parkmöglichkeiten für die Beschäftigten auf einem Randstreifen um das Gebäude. Beide Bereiche können von der Herzlia-Allee aus erreicht werden.
Eine eigene Siedlung für die Beschäftigten wollen die Investoren nicht mehr errichten. Sie wollen für ihre Beschäftigten stattdessen Wohnungen mieten oder kaufen. Auch für den Bau des ursprünglich geplanten Hotels wollen die Investoren nach Aussage von Zhao zunächst die Entwicklung des Groß- und Außenhandelszentrums abwarten.
Baubeginn sei im 2. Quartal 2011 vorstellbar
Ein genehmigungsfähiger Bauantrag für das Zentrum (er ist Voraussetzung für den Übereignung des städtischen Grundstückes an die Investoren) sollte ursprünglich bereits im Mai 2009 eingereicht werden, im Herbst 2009 hatte der Rat schließlich einer Fristverlängerung bis Mitte September zugestimmt. Diesen Termin habe sein Büro allerdings nicht einhalten können, so Prof. Peter Russell. Man habe in vergleichsweise kurzer Zeit eine neue anspruchsvolle Planung entwickelt, die für einen Bauantrag erforderlichen Facharbeiten - von der Statik bis zum Feuerschutz - hätten aber nicht mehr erstellt werden können. Die Aufträge dafür sollen nun zügig vergeben und der Bauantrag im 4. Quartal gestellt werden. Nach einer vorsichtigen Einschätzung von Hendrik Daniel, Architekt und Geschäftsführer von IP arch, ist ein Baubeginn im zweiten Quartal 2011 „durchaus vorstellbar".
Rat muss über Fristverlängerung entscheiden
Zunächst aber muss der Rat der Fristverlängerung für die Abgabe des Bauantrages zustimmen. Bürgermeister Werner Arndt zeigte sich „erfreut darüber, dass jetzt eine klare Aussage der Investoren zum weiteren Fortgang des Projektes vorliegt". Die Fraktionen hätten bis zur nächsten Ratssitzung nun ausreichend Zeit, „eine Bewertung des aktuellen Sachstandes vorzunehmen und ein Signal zu geben, falls sie dabei zu einer veränderten Einschätzung des Projektes gelangen sollten".
Download:
Die neuen Pläne für das Groß- und Außenhandelszentrum