Die Stadtverwaltung rät dazu, die Raupen und Nester nicht zu berühren und empfiehlt Grundstückseigentümern, ihre Eichenbestände zu kontrollieren und bei einem Befall die Eichenprozessionsspinner von einem Schädlingsbekämpfer fachmännisch entfernen zu lassen.
"Kein Grund zur Sorge"
Cordula Thume vom Planungs- und Umweltamt verdeutlicht, dass die Raupen auf den städtischen und öffentlichen Flächen bekämpft werden, sofern die Gefahr des Kontaktes zu Menschen bestünde. „Es besteht kein Grund zur Sorge", sagt Thume, „solange man von den Raupen und ihren Nestern Abstand hält und es zu keinem Kontakt kommt". Bei einer Berüh-rung oder Kontakt zu den feinen Härchen kann es allerdings zu allergischen Reaktionen bis hin zu Asthma-Anfällen kommen. Insbesondere Kinder sollten die schwarz-anthrazitfarbenen Raupen und ihre Kokons nicht berühren. Auf keinen Fall solle man versuchen, die Nester mit einer Flamme zu bekämpfen, da hierdurch das Eiweißgift in den feinen Härchen der Raupen in der Luft verteilt werde.
Harmloser Nachtfalter?
Eigentlich ist der Eichenprozessionsspinner ein harmloser Nachtfalter. Die ausgewachsenen Raupen - sie können eine Länge von bis zu 3,5 Zentimetern erreichen - fallen vor allem durch die starke Behaarung auf, die den Eichenprozessionsspinner von anderen gespinst-bildenden Raupen deutlich unterscheidet. Typisch ist, dass die Eichenprozessionsspinner vor allem in den frühen Morgenstunden in „Prozessionen" im Baum umherziehen, um dort an den Blättern zu fressen. Bei einem Kontakt kann das Eiweißgiftes in den feinen Härchen der Raupen Probleme bereiten. Der Giftstoff bildet sich je nach Witterungsverlauf zwischen Mai und August, wenn die Raupen sich im Larvenstadium mehrfach häuten und zum Falter entwickeln.
Vorkommen hält sich in Grenzen
Nach den bisherigen Beobachtungen hält sich das Vorkommen der Eichensprozessionsspinner noch in Grenzen. Grundstückseigentümer, die an ihren Bäumen einen Befall mit Eichenprozessionsspinnern entdecken, sollten die Tiere und Nester aber auf jeden Fall fachmännisch entfernen lassen, rät Cordula Thume. Auch die Stadtverwaltung beauftrage eine Fachfirma, wenn Raupen und Kokons an Bäumen auf städtischen und öffentlichen Flächen entfernen werden müssen.
Hinweisschilder
In Teilen der Frentroper Mark sind jetzt vom Zentralen Betriebshof der Stadt Marl (ZBH) Hinweisschilder aufgestellt worden, um auf die Gesundheitsgefahr durch die Raupen gezielt aufmerksam zu machen. Während einige Städte die Raupen vorbeugend aus der Luft oder vom Boden aus mit Spritzmitteln auf biologischer Basis bekämpfen, ist der Befall in Marl noch nicht so stark, dass der finanzielle Aufwand hierfür gerechtfertigt wäre.
Stadt erteilt weitere Auskünfte
Die Grünflächen- und Umweltplanung im Planungs- und Umweltamt gibt unter der Rufnummer (02365) 99-6706 weitere Auskünfte zur Bekämpfung und Abwehr der Eichenprozessionsspinner.
Ausführliche Informationen zum Eichenprozessionsspinner gibt es auch auf den Internetseiten des Landesumweltministeriums unter
http://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/forstwirtschaft/eichenprozessionsspinner/index.php