„Die Hoffnung stirbt zuletzt"

|   Schule und Bildung

Seit 20 Jahren ist Halina Birenbaum (80) regelmäßig zu Gast in Marl, um Schülerinnen und Schülern über ihre Erlebnisse als Jüdin im Warschauer Ghetto und in den Vernichtungslagern Majdanek und Auschwitz zu berichten. Ingrid Heinen, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Marl, dankte Halina Birenbaum heute - an ihrem 80. Geburtstag - im Rathaus für „dieses keineswegs selbstverständliche Engagement".

Mit den anschaulichen und eindringlichen Schilderungen habe Halina Birenbaum in den vergangenen Jahren vielen Jugendlichen ein wichtiges Stück deutscher Geschichte vermittelt und „viele junge Menschen in unserer Stadt wachgerüttelt", sagte Ingrid Heinen in Anwesenheit zahlreicher Schulleiterinnen und Schulleiter der Gymnasien, Gesamtschulen und Realschulen in Marl.

Halina Birenbaum, die heute in Marls Partnerstadt Herzlia lebt und zusammen mit ihrem Ehemann Chaim (85) angereist war, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, vor allem jungen Menschen ihre Geschichte zu erzählen. Noch am Vormittag hatte sie den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 10 am Albert-Schweitzer- / Geschwister-Scholl-Gymnasium von ihren leidvollen Erfahrungen berichtet. Halina Birenbaum wurde 1929 in Warschau geborgen und war bei Kriegsende 10 Jahre alt. 1940 kommt sie mit ihren Eltern und Geschwister in das Warschauer Ghetto. Der Vater wird von der SS zu Tode geprügelt, mit ihrer Mutter und ihrem Bruder entgeht sie bis 1943 der Deportation. Im Vernichtungslager Majdanek überlebt sie die Gaskammern nur, weil ausgerechnet in dieser Nacht den Nazis das Gas ausgeht. Sie wird von ihrer Mutter und ihrem Gebrüder getrennt, die sie nie wieder sehen wird, und wird Häftling Nummer 486093 in Auschwitz. Nach ihrer Befreiung 1945 im Ravensbrücker Außenlager Neustadt-Glewe emigriert sie nach Israel.
Ihren Erlebnisse und Erinnerungen hat Halina Birenbaum in mehreren Büchern aufgearbeitet. Ihr erstes Buch erschien Mitte der 60er Jahre. Sein Titel: „Die Hoffnung stirbt zuletzt".

 

 

Zurück

Helena Biernbaum (m) erhielt zu ihrem 80. Geburtstag von der stellvertretenden Bürgermeisterin Ingrid Heinen einen Blumenstrauß und als Dank für ihr Engagement eine Münze mit Ruhrgrbietsmotiven. Links im Bild Halina Birenbaums Ehemann Chaim