Bürgermeister Arndt bekundet Mitgefühl

Die Kirche weltweit und auch die Menschen in Marl nehmen Abschied von Papst Franziskus, der am Ostermontag, dem 21. April 2025, im Alter von 88 Jahren verstorben ist. "Mein Mitgefühl gilt allen, die um den Papst trauern, insbesondere den Katholiken bei uns in Marl, in Deutschland und in aller Welt. Sein Tod an Ostern, dem Fest der Auferstehung und des Lebens, berührt uns alle sehr", so Bürgermeister Werner Arndt in einem öffentlichen Kondolenzschreiben.

Zwölf Jahre lang war Jorge Mario Bergoglio als Papst Franziskus das Oberhaupt der katholischen Kirche. Mein Mitgefühl gilt allen, die um den Papst trauern, insbesondere den Katholiken bei uns in Marl, in Deutschland und in aller Welt. Sein Tod an Ostern, dem Fest der Auferstehung und des Lebens, berührt uns alle sehr.

Im Einsatz für die Schwächsten

Werner Arndt schreibt weiter: "Noch am Sonntag hatte der Heilige Vater den Segen Urbi et Orbi gespendet und auf dem Platz im Vatikan den Kontakt zu den Gläubigen gesucht, bis zuletzt war er für die Menschen da. Papst Franziskus übernahm das Pontifikat in schwierigen Zeiten. Der Einsatz für die Schwächsten und die am Rand stehenden Menschen, Gerechtigkeit und den Erhalt der Schöpfung sowie eine Haltung der Demut haben sein Pontifikat geprägt. Entschlossen führte er den Dialog zwischen den Religionen fort, forderte Frieden und mehr Klimaschutz. Papst Franziskus war ein besonderes Kirchenoberhaupt, mit seiner sehr bescheidenen und charismatischen Art gab er den Menschen auf der ganzen Welt Hoffnung.

Bescheidenheit imponiert

Mir als Sozialdemokraten hat besonders Franziskus' konsequenter Einsatz für soziale Gerechtigkeit imponiert, seine Bescheidenheit, seine Nähe zu den Menschen und seine Warmherzigkeit. Dafür werden ihn viele vermissen, ich auch. Damit hat er das Leben so vieler tief berührt. Mir sind vor sind allem zwei Zitate in Erinnerung geblieben, die nach wie vor den Zeitgeist widerspiegeln, aber auch Franziskus‘ Empathie dokumentieren. Zum einen: „Brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten! Ich wiederhole hier für die ganze Kirche, was ich viele Male den Priestern und Laien von Buenos Aires gesagt habe: Mir ist eine „verbeulte“ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist.“ 

Tiefes Gottvertrauen

Und darüber hinaus seine Worte beim „Urbi et Orbi“ auf dem menschenleeren Petersplatz am Beginn der Corona-Pandemie:  „Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden. Es ist die Zeit, den Kurs des Lebens wieder neu auf dich, Herr, und auf die Mitmenschen auszurichten.“  Dies zeigt auch, aus welch tiefem Gottvertrauen heraus er seinen Mitmenschen zugewandt war.

Verzicht auf prunkvolle Gewänder

In seiner authentischen Bescheidenheit und mit seiner persönlichen Demut war er Vorbild. Die hoffnungsspendende Betonung der Barmherzigkeit Gottes des Heiligen Vaters machte ihn nahbar, genauso wie das häufige Bad in der Menge ganz ohne gepanzertes Papamobil sowie der Verzicht auf prunkvolle Gewänder. Und so ging er gerne zu Fuß und wohnte lieber im Gästehaus Santa Marta. Auch seine zerschlissene Aktentasche, die fast schon zu einem Markenzeichen wurde, begleitete auf seinen zahlreichen Reisen. Mit all diesen Dingen verkörperte er einen ganz anderen Stil als viele seiner Vorgänger.

“Als Hirte für die Menschen da sein”

Auch wenn er viele Erwartungen – gerade in Deutschland und Europa – nicht erfüllen konnte, war Franziskus doch ein Papst, der die Kirche ein Stück weit wieder auf die Erde holte. Sein authentisches Glaubenszeugnis und sein Selbstverständnis als Hirte für die Menschen da sein zu wollen, machten ihn für die große Mehrheit zu einem  zugewandten Diener Gottes auf dem Stuhl Petri, der trotz aller Ernsthaftigkeit des Pontifikats nie seinen Humor verlor.

Franz von Assisi als Namensgeber

Papst Franziskus war gewiss ein Ausnahmepapst, gleich in mehrfacher Hinsicht: der erste Papst aus Amerika und dem Globalen Süden, der erste Jesuit und der erste, der den Namen Franziskus für sich wählte. Diese Namensgebung füllte er mit Leben, er stellte sich in die Nachfolge von Franz von Assisi, dem Namensgeber Ihrer Gemeinde, lieber Pfarrer Müller, der für sein einfaches Leben und seine Nähe zu Mensch und Natur bis heute verehrt wird.

Papst Franziskus hat seine Kirche verändert, vielleicht nicht so, wie sich das einige Katholikinnen und Katholiken in Deutschland erhofft hatten. Aber dieser Papst hat vor allem Zeichen gesetzt – vor allem für Bedürftige und Obdachlose. Er hat Zeichen gesetzt, hinter die seine Nachfolger nicht zurückkönnen.

Ich wünsche allen Trauernden viel Kraft für die kommende Zeit.

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Symbolbild Pixabay