Arbeitnehmerempfang im Zeichen eines starken Miteinanders

„Nur gemeinsam können wir stark sein und etwas bewegen“, so Bürgermeister Werner Arndt beim diesjährigen Arbeitnehmerempfang der Stadt Marl. Rund 100 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sowie Mitglieder der Politik konnte das Stadtoberhaupt in der Scharounschule begrüßen.

Werner Arndt, selbst fast 50 Jahre IGBCE-Mitglied, erinnerte in seiner Rede auch an die Bedeutung des 1. Mai, der in diesem Jahr unter dem Motto „Mach dich stark mit uns“ steht und in dessen Vorfeld traditionell der Marler Arbeitnehmerempfang stattfindet: „Die Gewerkschaften im DGB gehen auch in diesem Jahr in Deutschland und vielen anderen Ländern für Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand auf die Straße. Zum Glück dürfen wir das tun, ohne Repressalien zu befürchten. Denn es sind nach wie vor ernste Tage, in denen wir hier zusammenkommen. Da sind die Nachrichten aus Russland und der Ukraine, die uns immer noch fassungslos machen, an die man sich nicht gewöhnen kann und nicht gewöhnen sollte. Wir sehen sie genauso mit Sorge wie die Situationen in Nahost und auf der anderen Seite des Atlantiks, wo in den USA mittlerweile sogar Richter festgenommen werden.“

„Mach dich stark mit uns“

Deshalb werde er, so Werner Arndt, nicht müde, an die Gesellschaft zu appellieren, nicht den politischen Kompass zu verlieren. „Lasst uns die richtige Richtung einschlagen für Gemeinschaft und gegen Rassismus, lasst uns gemeinsam den Parteien der extremen Ränder die Rote Karten zeigen“, so der Bürgermeister anlehnend an das diesjährige Motto „Mach dich stark mit uns“. 

Wirtschaftliche Lage im Blick

Zudem hatte Werner Arndt auch die wirtschaftliche Lage im Blick: „Wir wissen um die Schwierigkeiten, vor denen beispielsweise die Chemiebranche in Zeiten der Veränderungen steht.“ Diese Veränderungen sehe er aber auch als Chance und nannte als ein Beispiel die Produktion von grünem Wasserstoff, der auch aus Marl kommen könnte. Die Technik sei vorhanden für die Herstellung. Nun sei die Politik gefragt, die ein Zeichen setzen muss, um bei der Elektrolyse nicht den Anschluss zu verlieren. 

Viele positive Beispiele in Marl

Dennoch müsse nicht nur schwarzsehen. Gerade in Marl gebe es zahlreiche positive Beispiele, die zeigen, dass es auch vorwärts gehe. Konsequent habe Marl das Schlüsselprojekt gate.ruhr auf der ehemaligen Schachtanlage AV 3/7 angepackt, wo sich die Thalia-Ansiedlung mit bis zu 1000 Arbeitsplätzen mittlerweile auf der Zielgeraden befindet. „Zudem wird Marl Teil der Internationale Gartenausstellung 2027 sein, der Volkspark zum Klimapark umgestaltet. Marschall 66 liegt im Zeitplan, der Umbau der Fußgängerzone in Hüls startet bald, die Goetheschule erkennt man bereits als echtes Schmuckstück und für die Sanierung der Heinrich-Kielhorn-Schule gibt es ebenfalls grünes Licht“, freut sich Werner Arndt. Anlass zu Hoffnung geben darüber hinaus die in Berlin beschlossenen Konjunkturpakete: „Wir setzen darauf, dass von diesen Paketen etwas hier bei uns ankommt und die eine oder andere Million nach Marl fließt. Denn auch die städtische Infrastruktur braucht noch ein paar Euro.“ 

Städte müssen konkurrenzfähig bleiben

Neben den aus seiner Sicht gelungenen Tarifabschlüssen („Nur so können Städte konkurrenzfähig bleiben.“) legte der Verwaltungschef sein Augenmerk noch einmal auf das Thema bezahlbarer Wohnraum. Mieten, so der Bürgermeister, dürfen kein Luxusgut, sie müssen bezahlbar sein. 

Mehr Respekt für den Öffentlichen Dienst

Thorsten Römer, Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes Marl, betonte in seiner Rede noch einmal den klaren Kompass der Gewerkschaften und des DGB. Sie stünden für Stabilität und Aufbruch. „Solidarität ist und bleibt unsere gemeinsame Stärke. Wir haben Tarifabschlüsse für 12,5 Millionen Beschäftige im Jahr 2025 erkämpft“, sagte Römer. Er wollte aber auch nicht außeracht lassen, dass in der aktuellen wirtschaftlichen Lage viele Arbeitsplätze auf der Kippe stünden. Doch es könne nicht sein, dass Kolleginnen und Kollegen das Missmanagement der Chefetagen ausbaden müssten: „Nicht mit uns lautet die Botschaft des DGB an die Arbeitgeber.“ 

Zudem fordert er mehr Respekt für die Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst, die zusehends Gewalt, Beleidigungen sowie Bedrohung vor Ort und im Netz ausgesetzt sind. 

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Bürgermeister Werner Arndt (links) begrüßte beim Arbeitnehmerempfang vom Marler DGB-Ortsverband auch Maresa Kallmeier und den Vorsitzenden Thorsten Römer. Foto: Stadt Marl / Pressestelle

In diesem Jahr hatte die Stadt Marl zum Arbeitnehmerempfang in die Scharounschule eingeladen. Foto: Stadt Marl / Pressestelle