Straßennamen und ihre Herkunft

Auf dieser Seite informiert die Verwaltung über die Herkunft der Namen zahlreicher Straßen, Wege und Plätze in Marl. Die genaue Lage jeder Straße ist im amtlichen Stadtplan ersichtlich.

In Marl gibt es ca. 700 benannte Straßen. Jeder Name kommt nur einmal vor. Dadurch ist jede Straße im Stadtgebiet eindeutig zuzuordnen. Die Eigenschaft einer öffentlichen Straße erhalten Straßen durch Widmung.

Die Benennung von Straßen erfolgt durch den Rat der Stadt Marl. Straßennamen sollten möglichst klar und einprägsam sein, gleichklingende und zu lange Namen sind zu vermeiden. Sinnvoll sind Straßennamen, die der Lage oder der Bedeutung der Straße gerecht werden oder die sich an bereits vorhandene Straßennamen in der Umgebung anlehnen (z.B. Musiker, Maler, Blumen usw.)

Nach Persönlichkeiten dürfen Straßen nur benannt werden, wenn diese bereits verstorben sind und ihr Geschichtsbild hinreichend abgeklärt ist.

Erinnerung an die ehemalige Kapelle

In Erinnerung an den früheren Hof Karde/Carde. Die namensgebende Karde, auch Weberdistel genannt, diente früher der Gewinnung von Leinen(-stoff). Die Leine wurde auf dem nahen „Leinenfeld“ getrocknet (siehe Linnenkampstraße

Karl Breuing (3.9.1900 - 13.8.1971)
Bergmann (Schachtaufseher) bei AV, Angestellter beim Amt Marl (Bunkerwart), ab 1945 Angestellter der Fahrbereitschaft der Stadtverwaltung. Ging am 31.3.1945 den Amerikanern entgegen, um sie von der Beschießung Marls abzuhalten („Retter von Marl“). Nach seinen Angaben hatten ihm die Amerikaner das Amt des Bürgermeisters angeboten. Straßenbenennung 15.2.2007.

Karl Liebknecht (13.8.1871 - 15.1.1919)
Sozialistischer Reichtstagsabgeodneter, Gründer des Spartakusbundes, 1919 zusammen mit Rosa Luxemburg ermordet.

Karl Marx (5.5.1818 - 14.3.1883)
Geschichtsphilosoph, Begründer des materialistischen Sozialismus (Marxismus)

Anlehnung an andere Straßennamen mit männlichen Vornamen in Hüls. Straßenbenennung 21.6.1979.

Caspar Grove (23.2.1874 - 18.12.1930)
Pfarrer in Marl 1920 bis 1930. Baute 1921 das Kinderheim in Drewer zu einer Notkirche um, gründete die Bonifatiuskirche, verschönerte die Kirche St. Georg, baute ein neues Pfarrhaus und nahm den Bau eines Krankenhauses in Angriff. Straßenbenennung 9.7.1957.

Käthe Kollwitz (8.7.1867 - 22.4.1945)
Bekannte deutsche Künstlerin im 20. Jahrhundert, entwickelte mit ihren ernsten Lithografien, Radierungen, Kupferstichen und Holzschnitten einen zeitlosen Kunststil und war zeitweilig auch als Bildhauerin tätig.

An dieser Straße stand das erste Kinderheim im Vest, welches u.a. zur Versorgung von Waisen aus Bergmannsfamilien erbaut wurde. 1921 folgte der Umbau des Heims „Auguste Victoria“ zu einer Notkirche.

Vor der Gebietsreform gab es in Alt-Marl und in Polsum die Bezeichnung "Kirchplatz". Dem Kirchplatz in Alt-Marl und in Polsum waren keine Häuser zugeordnet, dem Kirchplatz in Polsum seit jeher ein Haus mit der Hausnummer 1. 

Erinnerung an die Stadt in Westpommern, heute: Kolobrzeg, Polen

Adolf Kolping (8.12.1813 - 4.12.1865)
Katholischer Priester, Begründer des Kolpingwerkes.

Erinnerung an die ostpreußische Haupstadt Königsberg, heute: Kaliningrad (Russlandd.)

Konrad Adenauer (5.1.1876 - 19.4.1967)
Erster Bundeskanzler der BRD

Theodor Körner (23.9.1791 - 26.8.1813)
Freiheitskämpfer und Dichter. Teilnehmer an den „Befreiungskriegen“ im Lützowschen Freikorps (Gedicht: „Lützows wilde, verwegene Jagd“). In 20er/30er Jahren patriotische Identifikationsfigur. Straßenbenennung zwischen 1926 und 1930 (siehe auch Arndtstraße).

Erinnerung an die Stadt in Westpommern, heute: Koszalin

Emil Krabler (21.1.1839 – 24.10.1909)Seit 1868 Grubendirektor in Altenessen, seit 1886 Generaldirektor. Er gehörte im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zu den bestimmenden Persönlichkeiten des Ruhrbergbaues, besonders unnachgiebig bei den Bergarbeiterstreiks. Seine Tochter Agnes heiratete Paul Stein, der die Straßenbenennung (zwischen 1920 und 1926) initiiert.

Namensgebung wahrscheinlich aufgrund des am Anfang der Straße stehenden Kreuzes. 1967 wurde der östliche Tei der Brüderstraße durch den Bau des Verkehrsbandes 9 getrennt und in "Kreuzstraße" umbenannt.

Kriemhilde, im Nibelungenlied Ehefrau Siegfrieds. Straßenbenennung 22.1.1943. Zwischen Heyerhoffstraße, Bergstraße und Lipper Weg sowie östlich des Lipper Weges wurden seit 1937 neue Straßen gebaut und mit Namen aus der germanischen Götterwelt und dem Nibelungenlied versehen (siehe: Nibelungen, Brunhilde, Siegfried, Wieland, Widukind, Hildebrand, Hadubrand, Gunter; Gudrun, Brunhilde, Gernot).

Katasteramtliche Bezeichnung; Verweis auf krummes und verwinkeltes Bruchland, also sumpfiges Ödland. Herleitung vom westfälischen „Krimpe“ für Winkel.

Vormals "Kampstraße" in Polsum, die im Zuge der Gebietsreform in "Kuhlmannsweg" umbenannt wurde.

Benannt nach der plattdeutschen Sprache, im Volksmund "Aolt Küsters Veldt". Der Polsumer Küster hatte hier ein Grundstück als Deputat für die Reinigung der Kirche.