Kulturelle Bildungsarbeit
Die jungen Musikerinnen und Musiker präsentierten Werke von Walter Rabl, Paul Hindemith und Johannes Brahms auf bemerkenswert hohem Niveau. Auch die Live-Moderation fand großen Zuspruch, da sie Fragen des Publikums unmittelbar aufgriff und einordnete. Zum ersten Mal war Bürgermeister Thomas Terhorst beim Marler Debüt anwesend. In einem Gespräch mit der künstlerischen Leiterin Evelyn Fürst-Heck hob er die Relevanz kultureller Bildungsarbeit hervor. Terhorst, dessen Sohn selbst im Marler Modell der Musikschule der Stadt Marl Gitarre lernt, erklärte: „Die Arbeit der Musikschulen ist ein wesentlicher Beitrag für die Gesellschaft.“ Das Statement gewinnt angesichts der aktuellen Mikado-Studie an Gewicht. Demnach scheiden in den kommenden Jahren mehr als 14.000 Musikschullehrkräfte aus dem Beruf aus, während nur rund 4.000 Absolventinnen und Absolventen nachrücken. Das Marler Debüt verdeutlichte damit einmal mehr die Bedeutung der Nachwuchsarbeit an der Basis.
Ausdrucksstarke Interpretation
Das jüngere Ensemble – bestehend aus Klarinettistin Fiona Sakura Heisler, Violinist Theo Hölscher sowie den Brüdern Ruvim und Simeon Arestov an Cello und Klavier – eröffnete den Abend mit Walter Rabls selten gespieltem Quartett Es-Dur op. 1 und Hindemiths Quartett von 1938. Im zweiten Teil überzeugten Pianist Kolja Hölscher, Violinistin Letizia Claudi und Cellist Benedikt Dan mit einer ausdrucksstarken Interpretation von Brahms Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8.
